„007“-Affäre: Johannis fordert Ponta zur raschen Klärung seiner Lage auf

Opposition legt Premier sofortigen Abgang nahe

Bukarest (ADZ) - Nach den Enthüllungen des Staatschefs über die angebliche frühere Geheimdiensttätigkeit Victor Pontas hat der Spitzenkandidat der oppositionellen Wahlallianz ACL, Klaus Johannis, am Dienstag seinen wichtigsten Kontrahenten im Präsidentschaftsrennen zur umgehenden „Klärung seiner Lage“ aufgefordert.

Die im Raum stehenden Behauptungen seien „gravierend“ und nicht „unter die Decke zu kehren“; Staatsoberhaupt dürfe weder ein „doppelzüngiger und manipulierbarer“ Politiker werden, noch jemand, der „den Strukturen oder den Parteicliquen“ hörig sei, erklärte Johannis. Er fordere Ponta daher zur raschen Klärung seiner Lage auf – und zwar „vor der ganzen Nation“.

Ähnlich äußerten sich auch die parteifreie Präsidentschaftsanwärterin Monica Macovei sowie PMP-Spitzenkandidatin Elena Udrea: Macovei forderte Pontas sofortigen Rücktritt als Premier und seinen Rückzug vom Wahlrennen, Udrea darüber hinaus auch die „Einschaltung der Ermittlungsorgane“.
Präsidentschaftskandidat Călin Popescu-Tăriceanu sprach indes von einer „typisch Băsescu’schen Flegelei“, während sein Wettstreiter und bisheriger Chef des Auslandsnachrichtendienstes SIE, Teodor Meleşcanu, erklärte, Pontas angebliche Geheimdiensttätigkeit „weder zu bestätigen noch zu dementieren“ – dazu werde er sich erst „in 30 Jahren“ äußern.

Meleşcanu sagte zudem, dass der Staatschef ihn habe entlassen wollen, nachdem er ihm Auskunft über das SIE-Personal verweigert hatte. Der Ex-SIE-Chef erläuterte diesbezüglich, dass dem Staatsoberhaupt laut Gesetz alle „für die Ausübung seiner Amtspflicht“ relevanten Informationen zustehen, nicht aber auch Details betreffend Personal und Einsätze.

Der im Mittelpunkt der Affäre stehende Premier, der noch am Dienstagvormittag „den ganzen Schmutz“ auf die Schützenhilfe zurückführte, die Băsescu für Elena Udrea leiste, wendete binnen weniger Stunden das Blatt und schoss sich erneut auf Klaus Johannis ein – dieser sei mitschuldig an der „Wahlkampfmisere“. Ihm sei nach Johannis’ Statement aufgegangen, dass dahinter nicht bloß Băsescus „Verwirrung“, sondern etwas „weit Schmutzigeres“ stecke – nämlich ein abgekartetes Spiel zwischen Johannis und Staatschef, so Ponta.