31 Jahre im Auftrag der Banater Berglanddeutschen

Jubiläum des Reschitzaer deutschen Kulturvereins

Die "Enzian"-Volkstanzgruppe Reschitza (Leitung Marianne und Nelu Florea): Die kleinste Gruppe. Foto: der Verfasser

Bereits zum sechzehnten Mal ging in Reschitza im November die Kulturveranstaltung „Reschitzaer Deutscher Herbst“  über die Bühne. Sie stand auch diesmal im Zeichen des Geburtstages des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, der heuer, am 19. November, 31 Jahre alt wurde.

Begonnen hat man mit der Jubiläumsveranstaltung bereits am 17. November, als im Veranstaltungssaal des „WEST“-Theaters Reschitza das Festkulturprogramm organisiert wurde. Das Reschitzaer Kulturpalais, wie das Haus im Zentrum der Stadt von der Reschitzaer Bevölkerung genannt wird, erwies sich als zu klein für die vielen interessierten Zuschauer. Durch das Programm führte gekonnt der stellvertretende Vorsitzende des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen, Dr. Ing. Christian Paul Chioncel. Begonnen hat alles mit dem „Banater Bergland“-Trio (George Gassenheimer, Vincenzo Cerra, Janny Zelko), gefolgt von den kleinen Tänzern der I. Klasse vom „Diaconovici - Tietz“-Nationalkolleg, einstudiert von Marianne Florea. Im Programm standen danach der „Temeswarer Liederkranz“ (Leitung: Luise Finta), die „Intermezzos“ (Leitung: Lucian Duca - Gitarre; Solo: Marianne Chirilovici und Pfr. János Varga), der „Franz Stürmer“-Chor (Dirigentin: Elena Cozâltea), Vincenzo Musi (Cerra), das Duo Gassenheimer (Doina und George Gassenheimer) und die Erwachsenenvolkstanzgruppe „Bunter Herbstreigen“ aus Temeswar (Leitung: Hannelore Ulrich-Ionescu). Zum ersten Mal in Reschitza dabei und auch erfolgreich war der Auftritt der Volkstanzgruppe der Erwachsenen „Gute Laune“ aus Sathmar, unter der Leitung von Karl Heinz Rindfleisch. Unter dem Namen „Enzian”-Volkstanzgruppe Reschitza traten die Tänzer (kleine, mittlere Gruppe, Jugendliche und Erwachsene) gleich viermal unter der Leitung von Marianne und Nelu Florea auf. Zum Schluss gab es das obligate Gruppenfoto. So viele Teilnehmer waren auf der Bühne, dass nicht alle Platz hatten. Über 100 Personen waren an diesem Nachmittag auf der Bühne während des Kulturprogramms.

Zu erwähnen sei, dass auf der Bühne die Naive-Malerei-Ausstellung zum Jubiläum 300 Jahre, seit das Banater Bergland auch mit Deutschen kolonisiert wurde (1718 - 2018) von Doina und Gustav Hlinka (Leiter des Kreises „Deutsche Kunst Reschitza“) und von Viorica Ana Farkas (Mitglied des Kunstkreises) gezeigt wurde. Und dass sich im Saal der rumänisch-orthodoxe Protopope von Reschitza i.R., Petru Berbentia, als Gast befand, war ein Zeichen der gelebten Ökumene im Banater Bergland.

Pfr. Veniamin Pălie (Stadtpfarrer der „Maria Schnee“-Pfarre Reschitza und Dechant des Dekanats Karasch im Erzdekanat des Banater Berglands) zelebrierte am Sonntag, dem 18. November, das sonntägliche deutsche Hochamt, musikalisch durch die Gäste aus Sathmar untermalt. Anschließend fand im Hof des Deutschen „Alexander Tietz”-Zentrums Reschitza eine Festlichkeit statt. Als letzter Festakt in Reschitza zum Jubiläum der 300 Jahre, seit das Banater Bergland auch mit Deutschen kolonisiert wurde (1718 - 2018), wurde eine Gedenktafel durch ein Mitglied der „Guten Laune” Kulturgruppe Sathmar und ein Mitglied des „Franz Stürmer”-Chors Reschitza enthüllt. Der „Franz Stürmer”-Chor sang zum Auftakt die Banater Hymne und der DFBB-Vorsitzende sprach über die Bedeutung des Tages. Es folgte die Segnung der Gedenktafel durch Dechant Pfr. Veniamin Pălie.

Da das Wetter recht kühl war, wurde das Programm im Tietz-Zentrums fortgesetzt, wo weitere Lieder aus dem Banater Bergland durch den „Franz Stürmer”-Chor Reschitzas und Lieder aus dem Sathmarer Land durch die Gruppe „Gute Laune” vorgetragen wurden.

Am eigentlichen Gründungstag des Kultur- und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza”, am 19. November, fand ab 17:30 Uhr in der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche Reschitza eine heilige Messe zum Fest der heiligen Elisabeth, Schutzpatronin des Vereins, statt, zelebriert von Pfr. János Varga und Dechant Pfr. Veniamin Pălie. Die musikalische Umrahmung machte der „Harmonia Sacra“-Kirchenchor (Dirigent: Georg Colţa). Zum Schluss sprach der DFBB-Vorsitzende Dankesworte.

Es folgten im „Frédéric Ozanam“-Sozialzentrum der Vinzenzgemeinschaft Reschitza die Vernissage der Fotoausstellung zum Thema „Die Heilige Elisabeth“ von Erwin Josef Ţigla und eine kleine philatelistische Ausstellung zum gleichen Thema. Als Gäste des Abends waren Dechant Pfr. Veniamin Pălie, Pfr. János Varga und der rumänisch-orthodoxe Protopope von Reschitza i.R., Petru Berbentia, im Saal.

Am Programm stand darauf die Vorstellung der CD „Gruß aus dem Banater Bergland“, Nr. 3, mit Tonaufnahmen des „Franz Stürmer“-Chors und der „Intermezzo“-Musikgruppe, der Auftritt des „Franz Stürmer“-Chors (Dirigentin: Elena Cozâltea), der „Intermezzo“-Musikgruppe “ (Leitung: Lucian Duca - Gitarre; Solo: Marianne Chirilovici und Pfr. János Varga), sowie der „Enzian“-Volkstanzgruppe - Erwachsene - aus Reschitza (Koordination: Marianne und Nelu Florea). Marianne Florea erläuterte in ihrer Ansprache vor Beginn, dass es nun 11 Jahre sind, seit sie und ihr Gatte die Volkstanzgruppe leiten und dass der Auftritt an diesem Abend zwei Reschitzaer deutschen Persönlichkeiten, die leider nicht mehr unter uns sind, Dipl.-Ök. Waldemar Günter König und Dipl.-Ing. Karl Ludwig Lupșiasca gewidmet sei.

Die Erfüllung von 31 Jahren Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ bedeutet Rückschau, aber auch Vorschau in die Zukunft. Der Enthusiasmus der Teilnehmer aus den verschiedenen Gruppen an dem dreitätigen Kulturprogramm gibt auch allen Hoffnung für eine schöne gemeinsame Zukunft.