Abenteuerland: Bega-Kanal

An diesen schwülen Sommerabenden, wagen viele Temeswarer und Touristen eine Fahrt mit dem Tretboot auf dem Bega-Kanal. Je nach Laune, kann man sich zwischen einem Schwan- (für Romantiker), einem Rennauto- (für Raser), einem Seepferdchen- (für Seeräuber) oder einem Schnell(tret)boot (für Träumer) entscheiden. Jetzt beginnt das richtige Abenteuer, denn Verkehrsregeln gibt es auf dem Bega-Kanal kaum. Eigentlich verständlich, wenn man bedenkt dass die Tretboote immer zwei Fahrer (Kapitäne) haben, von denen nur einer Lenker sein kann.

Manche Strampelliebhaber ziehen den eigenen Komfort vor und verzichten, im Rausch, gleich auf die Wasserweste, die hinten im Boot zerknittert liegt. Hochmutig wird die Ertrinkungsgefahr verdrängt, auch wenn man selber nicht schwimmen kann und die Bega an manchen Stellen bis zu vier Meter tief ist. Viel wichtiger scheint der Zwang zu sein, sich wie Zuhause zu fühlen: Bier und Chips, inklusive Musik, dürfen nicht fehlen. Hie und da wird ein Selfie mit zugespitzten Lippen und Seeräuberblick geschossen. Den Freunden soll man live aus dem Boot die Seelage mitteilen (aber laut genug, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer alles klar mithören). Im Zickzack gleiten die Tretboote den Kanal unbeschwert entlang...

Und dann die erste Hürde: die Fischer, die am Rande des Bega-Kanals starr sitzen. Entweder die Langeweile, die Hitze oder der Eigensinn der Fische sich nicht angeln zu lassen, müssen die anscheinend harmlosen Fischer in den Wahnsinn treiben, denn unsere Strampler verlieren in nur ein paar Sekunden Frohsinn und Behagen. Ein Krieg der Gemüter fängt an: Beschimpfungen und Drohungen fallen von beiden Seiten und die Fischer scheinen im Vorteil, denn sie verfügen über "Waffen". Die zum Fischen wenig effiziente Angel wird nun als Harpune erfolgreich eingesetzt. Nur zu Schade, dass dieser Fisch zu groß ist, um am Land gezogen zu werden.

Friedseligere, aber wettbewerbslustige Strampler veranstalten Rennen mit anderen Tretbootkapitänen oder gar mit auf der Bega scheinbar verirrten Kajak- oder Kanufahrern. Verflixt! Schnell vergeht die Lust, wenn man in einem 20-Meter-Rennen besiegt wird. Da bleibt nur noch die Freude über die vom Piratenboot für Kinder verursachten Wellen zu strampeln. Jauchzend werden die "stürmischen Riesenwellen", von einer siegreichen Piratenschlacht träumend, bewältigt.

Plötzlich weckt das Boot der Stadtpolizei die Pedalbootkapitäne und erinnert an längst vergessenen Gefühlen von Anstand und Schlichtheit. Die Ordnung kehrt auf dem Bega-Kanal zurück. Zum Andenken bleiben immerhin die Selfies, die stolz auf den Netzwerken von den auf dem "kriegerischen" Bega-Kanal erlebten Abenteuern berichten.

Fazit: Das rumänische Gesetz Nr. 61/1991 bestraft folgende Taten, die gegen die Regelungen zum sozialen Zusammenleben und der öffentlichen Ordnung und Ruhe verstoßen, mit einer Geldbuße zwischen 100 und 6.000 Lei: das Beschimpfen und Bedrohen anderer Bürger, das Werfen von Sachen auf Personen, das Trinken von Alkohol an öffentlichen nicht gesondert angelegten Orten, das Verursachen von starkem Lärm und/oder Krawalle usw.

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