Abriss von illegalen Bauten in der Cezar-Straße

Vizepräfekt Ovidiu Drăgănescu sorgt für Aufklärung

Die Cezar-Gasse in Temeswar wird von den illegalen Bauten befreit. Die Situation war schon seit Jahren bekannt, doch wurde bis zur jetzigen Abrissaktion des Bürgermeisteramts nichts unternommen. Foto: Bürgermeisteramt Temeswar

Temeswar (ADZ) - Unter Androhung von Strafanzeigen, Lobbying „bei wichtigeren Leuten in Bukarest“ und Einschüchterung wie etwa „Bleib auf deinem Platz, es gibt größere Leute als du“, haben der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz, die Teams von „Colterm“ und des Temeswarer Bürgermeisteramtes die Anordnung zum Abriss einiger Bauten umgesetzt, die illegal in der Cezar-Straße errichtet worden sind. Der Abriss bzw. die davor stattgefundenen Diskussionen zwischen Bürgermeister und den Hausbesitzern wurden live auf Facebook übertragen. 

„Die Cezar-Straße befindet sich in einem ´heißen´ Gebiet von Temeswar, dem Gebiet der Loga-Straße, wo viele Villen durch dubiose Machenschaften in die Hände der Clans gelangt sind. Eines der Gebäude, das wir im letzten Jahr zurückgewonnen haben, ist das in der Loga-Straße 52. Jetzt haben wir die Straße zurückerobert, die die Loga-Straße mit dem Kinderpark verbindet. Ich lasse mich nicht von den Drohungen derjenigen einschüchtern, die bisher das öffentliche Eigentum geplündert haben, und ich versichere Ihnen, dass wir weitermachen werden, bis die letzte Villa und der letzte Meter gestohlenen Bodens dem Temeswarer Erbe zurückgegeben werden“, sagte Bürgermeister Dominic Fritz. 

Der erste, der sich in Temeswar öffentlich mit den Clans angelegt hat, ist der jetzige Vizepräfekt und vormalige Temescher Präfekt Ovidiu Drăgănescu. Auf Facebook erklärte Dr˛g˛nes-cu, dass der Bürgermeister diesen Abriss als Wahlkampfaktion nutzt und die Situation dort schon seit längerer Zeit bekannt ist. „Seit den 1950er Jahren gibt es diese Straße (Cezar) in ihrer heutigen Form, eine Gasse, die immer nur auf dem Papier existiert hat! Die 20 Meter lange Gasse wurde in den 50-er Jahren von der Temescher Miliz umgebaut. Das Hauptquartier der Miliz befand sich genau in dem Gebäude in der Loga-Straße 38, dem Gebäude mit dem besagten Zaun. Welche Clans gab es damals? Es gab keine Partei, Nicolae Robu war noch nicht geboren, wie hätte er die ´Straßenblockade´ verhindern können?“, schrieb Ovidiu Drăgănescu. „Auf dieser ´Straße´ gibt es immer noch zwei Garagen der Präfektur, zwischen den beiden Villen. In den Jahren 2005-2009, als ich Präfekt war, waren dort die beiden Hauptfahrzeuge der Einrichtung geparkt. Das Eisentor hatte es schon lange, bevor die Landwirtschaftsbank dorthin zog, gegeben. Damals war es der Sitz der PSD. Nach den 2000-er Jahren wurde es rückerstattet und es kamen die Clans. Die hatten nichts mehr zu sperren, weil der Hof seit einem halben Jahrhundert geschlossen war“, fügte der Vizepräfekt hinzu. „Wenn man schon zum ursprünglichen Zustand zurückkehrt, sollte man auch das andere illegale Gebäude abreißen, das spontan und missachtend vom Innenministerium errichtet worden ist“, erklärte Drăgănescu, dass die Realität etwas anders aussieht, als sie Bürgermeister Dominic Fritz darstellt. Es gäbe in Temeswar mehrere ähnliche Situationen, so der Vizepräfekt auf seiner Facebook-Seite. Seine Posts sind öffentlich und können von allen Internetnutzern eingesehen werden. 

Auf Anordnung von Bürgermeister Dominic Fritz werden zwei Gebäude, drei Fußgängerwege, zwei gemauerte Zäune, ein Zufahrtstor für Autos und ein Frontzaun abgerissen. Sobald die illegalen Bauten entfernt sind, wird die Cezar-Straße eine Verbindung zwischen dem C.D. Loga Boulevard und dem Kinderpark herstellen, die jedermann zugänglich sein wird.