Abschluss an Temeswarer Umgehungsstraße wieder verschoben

EU-Finanzierung erst nach Aktualisierung des mehrjährigen Finanzrahmens

Knapp über zwölf Kilometer Ringstraße sind derzeit rund um Temeswar befahrbar.
Foto: Zoltán Pázmány

Kein Geld in diesem Jahr für den Ausbau der Umgehungsstraße von Temeswar/Timişoara – das kündigte die rumänische Gesellschaft für Autobahnen und Landstraßen (CNADNR) vor Kurzem an. Auch wenn kein Geld für die Finanzierung einer solchen Straße in Westrumänien gefunden wurde, bekommen andere zwei Städte, Bacău und Caracal, Finanzierungen für den Bau ihrer Umgehungsstraßen. Diese Entscheidung löste Unzufriedenheit im Kreis Temesch/Timiş aus, sodass der Temescher Kreisratsvorsitzende Titu Bojin vor Kurzem entschied, nach Bukarest zu fahren, sich mit dem Verkehrsminister Dan Şova zu treffen und die Problematik persönlich zu besprechen.

Eine Finanzierung konnte Bojin aber in Bukarest nicht herausschlagen, doch kam er mit einer Erklärung und einem Versprechen zurück: Die Finanzierung für die Vollendung der Temeswarer Umgehungsstraße im südlichen Teil der Stadt wäre nicht in der Finanzierungsetappe aus EU-Fonds 2007-2013 eingeschlossen, doch diese soll Teil des kommenden EU-Finanzierungsrahmens 2014-2020 sein. Verkehrsminister Şova sicherte Bojin zu, eine Finanzierung für die fällige Umgehungsstraße im kommenden Jahr zu finden. Das Geld würde nach der Haushaltsaufstockung für 2015 genehmigt werden. Laut Verkehrsminister Dan Şova würde der Verwaltungskreis Temesch im Bereich der Finanzierung seitens des Ministeriums gar nicht so schlecht stehen, der Kreis hätte allein im Vorjahr die meisten Finanzierungen für Infrastrukturprojekte aus dem ganzen Land bekommen. „Für das laufende Jahr 2014 hat der Verwaltungskreis Temesch 500 Millionen Euro Finanzierung êrhalten. Dieses Geld soll aber für den Abschluss der Bauarbeiten an den Autobahnstrecken Lugosch  – Remetea und Mănăştiur – Coşava ausgegeben werden“, sagt Titu Bojin. „Es war unmöglich, noch Geld für die Umgehungsstraße zu bekommen“, fügt Bojin hinzu.

Der Bau der Umgehungsstraße soll nun, laut Versprechungen, nach der Aktualisierung des mehrjährigen Finanzrahmens 2014 – 2020 fertiggebaut werden. Die Investition wird auf 98 Millionen Euro geschätzt. Seit 2010 ist die Umgehungsstraße von Temeswar nur teilweise fertig. Allein 12,5 Kilometer Straße sind seither befahrbar. Sieben Jahre dauerte damals der Bau dieser Strecke. Noch weitere Straßen sind im südlichen und im westlichen Teil der Stadt fällig. Um eine komplette Ringstraße rund um Temeswar zu haben, wären nämlich insgesamt 50 Kilometer Straße notwendig. Die Stadt wäre so vom Durchfahrverkehr der schweren Lastkraftwagen, die den Verkehr und die Umwelt belasten, befreit. Schon seit 2009 wird der Bau der gesamten Umgehungsstraße von Jahr zu Jahr verschoben. Im Vorjahr hieß es, die Bauarbeiten sollen 2014 starten.

Der südliche Teil der Straße soll von der Polnischen Straße auf der Kreisstraße (DJ) 591 in Richtung Cenei führen. Die Strecke verliefe dann südwestlich bis zur Kreuzung der Kreisstraße 593 mit der Landstraße (DN) 59 in Richtung Morawitza. Von hier aus soll die Straße am südlichen Teil der Ortschaft Girok vorbeiführen, die Stadt in der Nähe der Ortschaft Neu-Moschnitza umgehen, die Bega überqueren und in Ghiroda mit dem nördlichen Teil der Ringstraße verbunden werden. Doch damit die Ringstraße komplett ist, muss auch im westlichen Teil der Stadt eine Umgehungsstraße existieren. Diese soll von der Arader Straße bis zur Polnischen Straße führen. Nach dem Start der Arbeiten soll die Straße in einem Jahr fertiggebaut werden. Das heißt, nach den neuerlichen Versprechungen, erst 2016, falls mit dem Bau tatsächlich im kommenden Jahr angefangen wird.