ADR-Vest-Chef wird Staatssekretär

Sorin Maxim hatte sich im Banat einen sehr guten Ruf erworben

Temeswar/Bukarest – Sorin Maxim, seit September 2001 Leiter der Regionalentwicklungsagentur ADR Vest, ist seit Beginn dieser Woche Staatssekretär im Ministerium für Regionalentwicklung und Öffentliche Verwaltung, das vom Vizepremier Vasile Dâncu geleitet wird. Das geht aus einem jüngst veröffentlichten Amtsblatt Monitorul Oficial hervor. Maxim stammt aus Reschitza und war in den 1990er Jahren Leiter der PD-Jugendorganisation Karasch-Severin, von wo ihn Sorin Frunzăverde 1998, als die Regionalentwicklungsagentur V Vest gegründet wurde, als einen der drei Vertreter des Banater Berglands delegierte. Maxim trat als erstes aus der PD aus und erklärte öffentlich, dass die Leiter einer solchen überregionalen Agentur nicht durch von Parteien gelenkte Verpflichtungen „gestört” werden dürfen. Er stieg rasch vom Consulter zum Leiter der Institution auf und erfreute sich bald auch des uneingeschränkten Vertrauens der EU-Vertretung in Rumänien, denn zunehmend nahmen die Regionalentwicklungsagenturen – gegen die Präsident Iliescu und die PSD lange moniert und deren Gründung blockiert hatten – eine Schlüsselstellung bei der Zuwendung und Nutzung der EU-Finanzförderungen ein. Maxim gelang es als erstem Leiter einer Regionalentwicklungsagentur, mit der Willkür des Leitungsreigens an der Spitze einer Regionalentwicklungsagentur Schluss zu machen. Vor ihm war es üblich, dass in dem Rhythmus, wie die Leitung des Verwaltungsrats einer Agentur Staffelwechsel übte (alle Kreisratspräsidenten und Bürgermeister der Kreisvororte sitzen im Verwaltungsrat einer ADR, wobei die Kreisratspräsidenten sich halbjährlich an der Leitung abwechselten), auch die Leiter der Regionalentwicklungsagentur im selben Rhythmus ausgetauscht wurden.

Den ersten Bruch in diesem satzungsmäßig festgeschriebenen Usus schaffte er, indem er seinen festen Wohnort von Reschitza nach Temeswar/Timişoara verlegte, zeitgleich mit dem Wechsel der Verwaltungsratsleitung von Karasch-Severin nach Temesch. Im jenem Jahr 2001, als er erstmals Leiter der Agentur war, schaffte er dann eine Satzungsänderung im Sinne der schon lange von der EU suggerierten Notwendigkeit: dem Leiter die Möglichkeit zugeben, über eine längere – nicht näher genannte – Frist die Regionalentwicklungsagentur zu leiten, wodurch den Kontaktorganen der EU in Bukarest, wie von diesen gewünscht, die Möglichkeit längerfristiger Zusammenarbeit mit denselben Kontaktpersonen gegeben wurde. Maxim erfreute sich in den drei Banater Verwaltungskreisen eines soliden Rufs der Verlässlichkeit, Toleranz in Grenzen (vor allem in den schwierigen und häufig auftauchenden Situationen der Überschreitung von Übergabeterminen von EU-Projekten) und Einfühlungsvermögen im Umgang mit den sich abwechselnden regionalen Politikspitzen. Einstweilen ist nicht bekannt, wer bei ADR Vest seinen – bei der guten Bezahlung bestimmt begehrten – Posten einnehmen wird. Möglicher-weise setzt auch wieder ein Gerangel zwischen Arad, Temeswar und Reschitza zu diesem Thema ein.