ALDE-Ko-Chef Constantin droht Konteneinfrierung

Fiskus stellt einschlägigen Antrag vor Gericht

Bukarest (ADZ) – Dem amtierenden Ko-Vorsitzenden der mitregierenden ALDE und früheren Vizepremier Daniel Constantin drohen eingefrorene Konten: Wie die Steuerbehörde ANAF am Donnerstag bekanntgab, hat sie bei einer Instanz des Landgerichts Ilfov das Einfrieren sämtlicher Bankkonten Constantins beantragt.  Dem gegenwärtigen ALDE- und früheren konservativen Abgeordneten wird damit sein langjähriges freundschaftliches Verhältnis zum Gründer der inzwischen verblichenen Konservativen Partei, Dan Voiculescu, zum Verhängnis, von dem sich Constantin laut eigenen Vermögensoffenbarungen zwischen 2007 und 2008 insgesamt 295.000 Euro lieh.

Nachdem Voiculescu 2014 im Prozess um die unrechtmäßige Privatisierung des staatlichen Nahrungsmittelforschungsinstituts ICA wegen Geldwäsche rechtskräftig zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, distanzierte sich Constantin von seinem politischen und finanziellen Gönner. Seither ist allerdings auch der Fiskus bemüht, das rechtskräftige Urteil in puncto Schadensdeckung zu vollstrecken – laut Gericht beläuft sich der von Voiculescu verursachte Schaden auf 60 Millionen Euro, die es einzuziehen gilt. Da unklar ist, wie viel von dem Privatdarlehen Constantin letztlich an Voiculescu zurückgezahlt hat, beschloss der Fiskus nun, seine Konten einzufrieren – um so mit weiteren Summen zur Schadensrückgewinnung beizutragen.