Amadeus in Hermannstadt

Das Internationale Festival für klassische Musik findet vom 24. bis 31. Mai statt

Christian Badea beim Gala-Konzert im Mai vergangenen Jahres in der Katholischen Kirche.
Foto: Sebastian Marcovici

Hermannstadt - Im Mai 2013 durch ein Gala-Konzert angekündet,  findet nun vom 24. bis 31. Mai die erste Ausgabe des Internationalen Musikfestivals Hermannstadt/Sibiu statt. Das Thema des Musikmarathons lautet „Amadeus“ und versteht sich als zeitgenössisches Echo der Beziehungen zwischen Hermannstadt und Wien. Geboten werden vorrangig Meisterwerke aus Mozarts Zeit, verfasst von diesem aber auch seinen Zeitgenossen Haydn, Schubert oder Beethoven, und zwar an symbolischen Orten für die Kultur der Stadt: in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche, in der Johanniskirche und im Festsaal der Astra-Bibliothek. Das Festival wird von der Rumänischen Stiftung für Exzellenz in der Musik organisiert, die der Dirigent Christian Badea 2011 ins Leben gerufen hat, und aus dem Budget der Stadt sowie der Raiffeisen Bank gefördert wird. Der Festivalinitiator und dessen Direktor Christian Badea wird die Mozart Kammerphilharmonie in drei Konzerten in der katholischen Kirche dirigieren. Zum Auftakt des Veranstaltungsreigens kommen die Sinfonien Nr. 40 und 38 des Salzburger Wunderkindes sowie dessen Konzert Nr. 2 für Flöte und Orchester mit Mario Caroli als Solist (am 24. Mai, 20 Uhr) zu Gehör. Am Mittwoch, dem 28. Mai, stehen Schuberts Sinfonie Nr. 5, das Konzert für Geige und Orchester Nr. 4 von Mozart mit Giuliano Carmignola als Solist und Beethovens Sinfonie Nr. 8 am Programm. Zum Abschluss gelangt Mozarts Requiem (Samstag, 20 Uhr) zur Aufführung mit Irina Iordăchescu, Sidonia Nica, Ionuţ Popescu und Marius Boloş als Solisten.

Sieben Kammerkonzerte werden in der evangelischen Johanniskirche stattfinden, wobei es sich um Vorspiele international bekannter junger Musiker handelt. Am Sonntag, dem 25. Mai, spielt der Violinist Vlad Maistorovici Eigenkompositionen, am Montag, dem 26. Mai, bietet ab 18 Uhr der Violinist Niklas Walentin Jensen Sonaten von Mozart, Beethoven, Ernst („Erlkönig“) und Kreisler und um 20 Uhr der Cellist Tamás Varga Kompositionen von Ligeti, Bach und Kodaly. Am Dienstag steht ein Violinvorspiel von Rodrigo Puskas (um 18 Uhr) am Programm, Mittwoch bietet der Gitarrist Radu Ionescu ein Konzert und Freitag (30. Mai) stehen erneut zwei Vorspiele am Programm, wobei in jenem um 20  Uhr Martin Owen, Vlad Maistorovici und Dario Bonuccelli Werke von Ligeti, Messiaen und Liszt spielen und diese auch kommentieren werden. In der Astra-Bibliothek konzertiert am Dienstag und Donnerstag (27. bzw. 29. Mai, 20 Uhr) das Quartett „Borodin“. Das Festival umfasst auch das soziale Projekt „Musikkarawane“, in dessen Rahmen Konzerte für ein Publikum geboten werden, das in den Konzertsälen kaum anzutreffen ist. Bereits ab Mittwoch, den 21. Mai, spielen die Musiker Erziehungskonzerte in Schulen oder Darbietungen in Kinder- und Altenheimen sowie Spitalsabteilungen.

Vor dem Eröffnungskonzert des Festivals hält die bekannte Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Valentina Sanda-Dediu im Blauen Stadthaus einen Vortrag über „Mozart, betrachtet mit den Augen des 21. Jahrhunderts.“ Der Festivalgründer Christian Badea wurde in Bukarest geboren, wo er das Konservatorium absolviert hat. Er lebt seit 1974 in den USA, wo er Leonard Bernstein zum Mentor hatte. Badea absolvierte Fortbildungen u. a. am Mozarteum mit Herbert von Karajan und an der Juilliard School (New York) und dirigierte die Orchester der Metropolitan Opera sowie Carnegie Hall in New York, der Suntory Hall in Tokyo, der Staatsoper Wien aber auch in Sankt Petersburg, Paris, Sydney, Stockholm, Genf oder Rom. Die Stiftung für Exzellenz in der Musik gründete er, um jungen Musikern aus Rumänien die Möglichkeit der Fortbildung in Kooperationen mit Künstlern aus anderen Ländern zu bieten. Desgleichen möchte die Stiftung mit dem Musikfestival Hermannstadt eine Plattform für einen kulturellen Dialog schaffen, bei dem junge Künstler aus dem Ausland die kulturellen Werte Rumäniens entdecken und fördern.