Anregender Neujahrsempfang des Kronstädter Ortsforums

Zum Anschluss an die Festreden sangen alle Teilnehmer das Siebenbürgenlied

Toma Dimitriu und Michael Acker gestalteten den musikalischen Rahmen.

Thomas Şindilariu, Vorsitzender des Kronstädter Ortsforums

Laura Grünewald, Leiterin des Presse- und Kulturreferats der deutschen Botschaft in Rumänien

Radu Nebert, Vorsitzender des Klausenburger Demokratischen Forums

Stadtpfarrer Christian Plajer
Fotos: Dieter Drotleff

Dass am Nachmittag des 23. Januar, anlässlich der dritten Auflage des Neujahrsempfangs des Kronstädter Ortsforums, fast alle Plätze im Forumsfestaal besetzt waren, ist wohl kein Wunder, denn dem angebotenen Programm war schwer zu widerstehen.

Zahlreiche Forumsmitglieder und –Freunde kamen von nah und fern, um Rückblick und Ausschau zu halten, um zusammen zu sein, um miteinander auf ein neues Jahr anzustoßen. Der Dienstagnachmittag war ein guter Impuls für die Anwesenden, mit der Sicherheit des Zusammenhaltens und dem Gefühl „dass wir uns als Gemeinschaft verstehen“, wie Thomas Şindilariu, Vorsitzender des Kronstädter Ortsforums in seiner Ansprache sagte, ins Jahr 2018 zu starten.

Wie in den Vorjahren wechselten sich im Rahmen der festlichen Veranstaltung Stimmen von Gästen und Ortskräften mit Musik ab. Ans Rednerpult wurden eingeladen: Laura Amely Grünewald, Leiterin des Presse- und Kulturreferats der Deutschen Botschaft in Bukarest, Radu Nebert, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Klausenburg und Christian Plajer, Stadtpfarrer der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt – Honterusgemeinde und Thomas Şindilariu. Michael Acker (Bass) und Toma Radu Dimitriu (Klavier) haben mit Jazz-Klängen für gute Stimmung gesorgt.

Tradition, Transmission und Unterstützung

Im Kontext der bewegten Zeiten, die wir leben und erleben, aber nicht nur, war die Bedeutung, das kulturelle Erbe und die Werte der deutschen Minderheit in Rumänien zu schätzen und weiterzugeben, eines der angesprochenen Themen des Treffens. Diese seien, so Laura Grünewald, „für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich“. In diesem Sinne versicherte die Diplomatin weiterhin die volle Unterstützung seitens der deutschen Botschaft, sei es durch eine ausreichende Zahl von Deutschlehrern und aktuellen Lehrmaterialien in deutscher Sprache, durch die Förderung kultureller Veranstaltungen der Minderheit, oder dem Anziehen der Kinder und Jugendlichen, damit das Interesse für ihre deutschen Wurzeln geweckt wird und sie aktiv im Forum mitwirken.

Ein Erfolgsrezept, das schon die Kleinen in das Forumsleben impliziert, wie auch alle Generationen, präsentierte Radu Nebert, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Klausenburg.

Für das von ihm geleitete Forum hat ein fünftägiger Ausflug mehrerer Forumsmitglieder, samt ihrer Familien, insgesamt rund 30 grosse und kleine Teilnehmer, Wunder gewirkt. Der so gefestigte Gemeinschaftssinn, der in den Mischfamilien entstand und der das „Miteinander, nicht Nebeneinander“ ermöglicht hat, deutete er als „Zeichen der Zukunft“.

Zum feierlichen Anlass übernahm Stadtpfarrer Christian Plajer die Ansprache mit der Jahreslosung für 2018, „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst“, (Offenbarung 21,6). Die stärkenden geistlichen Worte ausgehend von diesem Spruch gaben Hoffnung darauf, dass „2018 für uns alle ein Jahr des Segens“ werden möge, wie Plajer wünschte.

Das nunmehr in endgültiger Fassung erschienene Buch „Johannes Honterus – Reformationsbüchlein (1543)“ wurde von Thomas [indilariu ausführlich vorgestellt und lag für Interessierte zum Mitnehmen aus, wie auch Kopien der Siebenbürgen-Karte aus dem Jahr 1532. Ebenfalls zum Mitnehmen lag der Kalender des Lands- und Siebenbürgenforums und das Deutsche Jahrbuch für Rumänien für 2018 aus. Solange der Vorrat reicht, sind diese im Forum erhältlich.

Durch den Nachmittag führten die beiden Musiker Michael Acker und Toma Dimitriu mit Jazz-Klängen, die auch lange nach der Sektöffnung zur guten Atmosphäre beigetragen haben. Der Pianist Dimitriu schien die Hände vom Flügel der Meisterklasse aus dem Hause August Förster nicht lassen zu können. Das Klavier wurde beim ersten Neujahrsempfang des Kronstädter Ortsforums, vor zwei Jahren, eingeweiht und verspricht weiterhin schöne musikalische Momente.