Arbeitskosten in Rumänien niedrig trotz starkem Anstieg

Arbeit in Bulgarien sieben Mal günstiger als in Deutschland

Die stündlichen Arbeitskosten in Rumänien lagen 2017 bei 6,3 Euro pro Stunde. In der Industrie waren es 5,8 Euro, im Baugewerbe 4,8 Euro und im Dienstleistungsbereich 6,7 Euro.
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Bukarest/Luxemburg (ADZ/dpa) - Die Arbeitskosten in Rumänien und Bulgarien sind 2017 EU-weit am stärksten gestiegen, bleiben aber dennoch die niedrigsten in der Europäischen Union. In Rumänien legten die stündlichen Arbeitskosten im vergangenen Jahr gegenüber 2016 um 15,0 Prozent (17,1 Prozent in der Landeswährung) auf 6,3 Euro pro Stunde (28,9 Lei) zu, wie aus am Montag vom europäischen Statistikamt Eurostat veröffentlichten Zahlen hervorgeht. In der Industrie lagen die Arbeitskosten 2017 bei 5,8 Euro pro Stunde, im Baugewerbe bei 4,8 Euro und im Dienstleistungsbereich bei 6,7 Euro.

Bei den Schätzungen wurden die Arbeitskosten in der gesamten Wirtschaft mit Ausnahme der Landwirtschaft und öffentlichen Verwaltung berücksichtigt. Die Daten beziehen sich auf Unternehmen mit 10 oder mehr Beschäftigten und basieren auf den Daten der Arbeitskostenerhebung 2012, die unter Verwendung des Arbeitskostenindexes errechnet wurden.

Bulgariens Arbeitskosten bleiben trotz eines deutlichen Anstiegs um 12,0 Prozent gegenüber 2016 die niedrigsten in der Europäischen Union. Mit 4,90 Euro kostete eine Stunde Arbeit im vergangenen Jahr rund sieben Mal weniger als in Deutschland (34,10 Euro). Im Vergleich zu Dänemark war sie sogar rund zehn Mal günstiger, dort gab es auch 2017 die höchsten Arbeitskosten in der ganzen EU mit 42,50 Euro je Stunde. Deutschland rangiert EU-weit derzeit auf Platz sieben.
Der EU-Durchschnittswert ging um 2,3 Prozent auf 26,80 Euro hoch. Einzig in Großbritannien und Finnland reduzierten sich die Arbeitskosten. Zu den Ursachen der Entwicklungen machte Eurostat keine Angaben. Arbeitskosten setzen sich aus Löhnen und Gehältern sowie Lohnnebenkosten – etwa Sozialbeiträgen der Arbeitgeber – zusammen.