Auf die Tradition zurückgegriffen

Reps und Schirkanyen haben offizielle, durch Regierungsbeschluss genehmigte Wappen

Das Wappen von Reps

Das Wappen von Schirkanyen

Kronstadt - Offiziell genehmigte Wappen haben seit Kurzem mehrere Gemeinden und Städte des Kreises Kronstadt/Braşov, darunter auch die durch ihre siebenbürgisch-sächsische Geschichte geprägten Ortschaften Reps/Rupea und Schirkanyen/Şercaia. Erfreulich ist, dass die neuen offiziellen Wappen dieser zwei Ortschaften die geschichtliche Überlieferung berücksichtigen, indem sie auf die wesentlichen Symbole der traditionellen Ortswappen zurückgreifen.

Die neuen Ortswappen von Reps und Viktoriastadt wurden durch den Regierungsbeschluss Nr. 115/2013 (Monitorul Oficial al României, Teil I, Nr. 193/5. April 2013) genehmigt. Es fällt auf, dass das nun offizielle Wappen von Reps nahezu identisch ist mit dem Wappen des einstigen Repser Stuhls, das der namhafte siebenbürgisch-sächsische Heraldiker Albert Arz von Straussenburg wie folgt beschrieb: „Auf Grund der Quellen hat als Wappen des Repser Stuhles (…) zu gelten: In Blau auf grünem Boden (oder drei grünen Hügeln) drei gezinnte silberne Türme (mit offenen Toren), überhöht von drei goldenen Kronen.“ („Beiträge zur siebenbürgischen Wappenkunde“, Böhlau Verlag, Köln/Wien 1981, S. 157). Der einzige evidente Unterschied zwischen altem und neuem Wappen sind die offenen Tore, die im neuen Wappen fehlen.

Der gleiche Heraldiker urteilt am gleichen Ort: „Als Wappen ist dieses Bild unbedingt willkommen, da es Eigenart besitzt und sich von anderen, ähnlichen Wappen in erfreulicher Weise unterscheidet.“ Offensichtlich hat die aus dem Mittelalter stammende Repser Burg, das Wahrzeichen des einstigen Marktfleckens und Stuhlsvorortes, den im Laufe der Geschichte verzeichneten Siegeln und Wappen des Stuhls und des Marktes Reps, die die drei mit Zinnen und Kronen versehenen Türme zeigen, als Inspirationsquelle gedient. Wie alle offiziellen Ortswappen, die in den letzten Jahren genehmigt wurden, hat auch das neue Repser Wappen die Form eines auf die Spitze gestellten gleichschenkligen Dreiecks mit abgerundeten Schenkeln. Auf dem Schild ruht eine silberne Mauerkrone mit drei Türmen als Zeichen dessen, dass Reps den Rang einer Stadt hat.

In der gleichen Ausgabe des Staatsanzeigers erschien auch der Regierungsbeschluss Nr. 114/2013 über die Genehmigung der Wappen von mehreren Gemeinden im Kreis Kronstadt (Augustin, Hârseni, Holbav, Recea, Schirkanyen, Tărlungeni). Der Wappenschild des Schirkanyer Wappens ist durch eine nach unten gekehrte Gabel in drei Felder gegliedert. Das rechte obere Feld („rechts“ nach den Regeln der Heraldik aus der Sicht des Wappenträgers betrachtet) zeigt auf blauem Grund einen silbernen geflügelten Drachen im Profil mit roter Zunge und goldener Krone. Es handelt sich um das traditionelle Wappen von Schirkanyen, wobei darauf hinzuweisen ist, dass der ungarische Name dieses Ortes Sárkány ist, was als Gattungsname Drache oder Lindwurm bedeutet. Das heraldisch linke obere Feld stellt drei Narzissen auf rotem Grund dar. Sie stehen für die in der Nähe von Schirkanyen gelegene bekannte Narzissenwiese.

Ihre Zahl weist darauf hin, dass zur Gemeinde Schirkanyen drei Ortschaften (außer Schirkanyen noch Vad und Halmagen/Hălmeag/Halmagy) gehören. Auf dem unteren Feld an der Schildspitze ist auf grünem Grund ein silbernes Kirchengebäude zu sehen. Gemeint ist damit die sehenswerte romanische Basilika in Halmagen, die unter dem Einfluss der Zisterzienser Bauhütte im 13. Jahrhundert entstanden ist. Halmagen, nördlich von Schirkanyen jenseits des Altflusses gelegen, wird bereits in der Urkunde von 1211 erwähnt, durch die der ungarische König Andreas II. den Deutschen Orden mit dem Burzenland belehnte. Es war eine ursprünglich sächsische Siedlung, die infolge der Türkenkriege entvölkert wurde. Anstelle der Sachsen wurden Ungarn angesiedelt, die sächsisches Brauchtum übernahmen, das sie auch heute noch pflegen. Gekrönt wird das Schirkanyer Wappen durch eine silberne Mauerkrone mit einem Turm, was anzeigt, dass Schirkanyen den Rang einer Gemeinde hat.