Aufnahmen von Traditionen

Wolfsberger Neusiedler und Alteingesessene feiern gemeinsam

Das malerische Wolfsberg mit seinen Veranstaltungen für Einheimische und Gäste wird immer mehr zur Attraktion
Foto: Zóltán Pázmanyi

Wolfsberg – Der Wolfsberger Kultursommer geht, nach dem Mega-Ereignis des Internationalen Jazz-Festivals und der mit ihm verbundenen musikalischen Auftritte, am kommenden Wochenende weiter. Die Reschitzaer Kulturgesellschaft „Metarsis“ organisiert durch ihre beiden Leiter, Camelia und Lucian Duca, das „Wolfsberger Fest“, das Freunde und Alteingesessene der früher ausschließlich von Deutschböhmen bewohnten und als „Luftschnapperort“bekannt gewordenen Ortschaft vereinigt. Es soll zum sechsten Mal ein Integrationsfest werden, durch welches die vielen Neusiedler Wolfsbergs ihren Willen bekunden möchten, die Traditionen der Deutschböhmen kennenzulernen und, nach Möglichkeit, fortzuführen.

Die Veranstaltungen beginnen am Samstag, dem 1. August, um 21 Uhr, in der Au des Bachs bei der Hausner-Mühle mit der VI. Ausgabe des Lagerfeuers, das unter dem Motto „Freundschaft, wunderbar!“ veranstaltet wird und bei dem es Musik, Tanz, Gedichtvorträge, Kesselgulasch und Wein und, selbstverständlich, Freunde gibt. Sonntag um 11 Uhr findet in der „Heimatstub`n Wolfsberg/Gărâna“ das Symposium „Traditionen der Volksgemeinschaften des Banater Berglands“ statt, das eine Fotoausstellung über das Entstehen der „Via Crucis“ von Wolfsberg beinhaltet, ein Rundtischgespräch über „Traditionen der Wolfsberger und Weidenthaler“ sowie die Vorführung des Films „Wie der Vogel am Zaun“, die Debütarbeit von Thomas Ciulei als Dokumentarfilmregisseur, ein Film über Weidenthal/Brebu Nou. Nachmittags um 17 Uhr beteiligen sich alle Teilnehmer an einer Prozession auf dem vor einem Jahr durch dieselben Initiatoren geschaffenen Kreuzweg in Wolfsberg, wobei auch die neue Solar-Beleuchtungsanlage der letzten Station des Kreuzwegs eingeweiht wird, mittels derer das Kreuz auf dem Wolfsberg gegenüber liegenden Hügel nachts beleuchtet sein wird. Um 19 Uhr beginnt im Wolfsberger Kulturheim ein Volkstanzabend der DFBB-Volkstanzgruppen „Enzian“, die in dieser Woche wieder unter Leitung des steirischen Volkstanzlehrers Wolfgang Krajicsek und ihrer eigenen Leiter, des Ehepaars Marianne und Nelu Florea, eine Volkstanzwoche in Wolfsberg absolvieren. Anschließend gibt es einen Ball, bei dem nach Mitternacht „Echt Wolfsberger Sauerkraut“ serviert wird.

Veranstalter dieses Wochenendereignisses sind die Reschitzaer Kulturgesellschaft „Metarsis“, unterstützt vom Kreisrat Karasch-Severin und dem Gemeinderat Wolfsberg und in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Banater Berglanddeutschen (DFBB), der römisch-katholischen Pfarrei „Maria Schnee“ aus Reschitza/Reşiţa, der „Wolfsberger Heimatstubn“, der Reschitzaer Buchhandlung „Semn de Carte“ und der Temeswarer Wurstfabrik Agil SRL.
Eine Woche drauf wird der Kultursommer am Semenik mit zwei weiteren Ereignissen fortgesetzt. Samstag, am 8. August, gibt es den traditionellen Weidenthaler Feuerwehrball, während auf der Wolfswiese in Wolfsberg, dem Haupt-Austragungsort des Internationalen Jazzfestivals, zwischen dem 7.-9. August die zehnte Ausgabe des Semenic-Fest-Folk stattfindet, das Wolfsberger Folk-Festival. Am Freitag treten die rumänischen Genre-Größen Mircea Vintilă, Victor Socaciu, Vasile Şeicaru (die beiden letzteren mit Nicolae „Nae“ Matei) und Adrian Berinde & Band auf und es werden von Thea Marconi junge Talente vorgestellt. Samstag singen Mircea Baniciu und Ioan Gyuri Pascu (beide zusammen mit Vlady Cnejevici und Teo Boar), Narcisa Suciu & Band, Călin Bârcean und Ovidiu Scridon, während Zoltan O Butuc sein neuestes Album, „Povestiri Minereşti“, vorstellt. Am 9. August ab 14 Uhr klingt das Folkfestival mit einem bayerischen Bierfest aus, zu dem die Weidenthaler Musikanten aufspielen und das auch eine Grill-Party beinhaltet.