Balthasar Waitz las in der Österreich-Bibliothek

Lesung und Diskussion zum Thema "Heimat"

Der Autor Balthasar Waitz liest aus seinem Roman "Das rote Akkordeon". Foto: Zoltán Pázmány

Im Rahmen der Veranstaltungen Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek und European Union National Institutes for Culture fand am letzten Wochenende in der Österreich-Bibliothek Temeswar eine Lesung mit dem  Banater deutschen Autor Balthasar Waitz statt. Die Veranstaltung wurde vom Österreichischen Kulturforum Bukarest gefördert.

          Der Schriftsteller las aus seinem Roman Das rote Akkordeon, der  im November letzten Jahres erschienen ist, vor einem zum Großteil jungen Publikum.

          Prof. Dr. Roxana Nubert stellte den erfolgreichen im Banat lebenden Autor seinem Publikum vor. Er gehört zu den wenigen rumäniendeutschen Autoren, die nicht nach Deutschland ausgewandert sind. Der – wie Herta Müller – in Nitzkydorf geborene Schriftsteller ist desgleichen als Journalist, Dichter und Übersetzer bekannt. Debütiert hat Balthasar Waitz, der auch Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes und des Internationalen Exil-P. E.N. ist, 1981 mit dem Kurzprosaband Ein Alibi für Papa Kunze. In den letzen Jahren hat er den Kurzprosaband Krähensommer und andere Geschichten aus dem Hinterland, den Prosaband Menschen und andere Träume, den Roman Das rote Akkordeon, aber auch den Lyrikband mit schwalben am hut veröffentlicht. Fast sämtliche angeführten Bücher wurden in den letzten Jahren vom Rumänischen Schriftstellerverband mit Preisen bedacht.

          Einführend erklärte der Autor, wie er dazugekommen ist, sich mit dem Thema Heimat auseinanderzusetzen. Die Anregung dazu kam u.a. von der TV-Serie  Heimat in der Regie von Edgar Reitz. Dadurch wurde die Heimat zu einem viel sagenden, europäischen Thema. Balthasar Waitz beschrieb seine Auffassung von der Heimat, die für ihn von einem starken Gefühl der Sehnsucht geprägt  ist.

          Balthasar Waitz las mehrere Fragmente aus seinem Roman Das rote Akkordeon vor, in dem er ähnlich wie Herta Müller in dem Kurzprosaband Niederungen aus der authentischen Perspektive eines Kindes über das banatschwäbische Dorf berichtet und gleichzeitig die absurde Dorfwelt während des Kommunismus schildert. Ganz interessant war der Auszug über das rote Akkordeon, das der junge Ich-Erzähler von seinem Vater als Geschenk bekommen hat.

          Nach der Lesung hatten das anwesende Publikum und der Autor die Gelegenheit, sich mit der banatschwäbischen Dorfwelt, gestern und heute, auseinanderzusetzen.