Beim Götzentempel

Massive Sandfelsen als „Götzentempel“.

Eine Klamm, wo man sie eigentlich nicht erwartet hätte.
Fotos: der Verfasser

Unser Ausflug beginnt in Rosenau und zwar bei der alten orthodoxen Kirche Sf. Nicolae. Da folgen wir dem Forstweg, der das Tal hinaufführt und wo die Wegmarkierung (blaues Band) noch nicht zu sehen ist. Am linken Straßenrand kann man eine Tafel sehen, die über den „Schleif“ genannten Berg, gegenüber der Rosenauer Burg gelegen, informiert. Der Pfad beginnt rechts vom Weg und führt über eine Lichtung den Berg hinauf. Die erste Sehenswürdigkeit ist der Eingang zur Rosenauer Flintsch-Höhle. Von da sind es nur 15 Minuten bis zum Götzentempel. Dieser liegt nicht direkt am Wanderweg, der zur Schulerau führt. Man muss einen kleinen Abstecher (gekennzeichnet durchs gelbe Dreieck) machen. Aber es lohnt sich, denn die Sandsteinfelsen stehen wie riesige Quader da, so dass da nicht zufällig jemand den Eindruck hatte, es würde einem heidnischen Kultort ähnlich sehen. Die rumänische Bezeichnung lautet: Bisericuţa păgânilor. Rund 50 Meter links kommt man zu einer Aussichtsstelle. Unter der ebenen Sandsteinplattform erstrecken sich endlose Wälder und Täler. Wenn die Sicht gut ist, hat man einen schönen Ausblick auf den Schuler und seine Ausläufer Richtung Predeal sowie auf den Bucegi, wo man die rot-weiß angestrichene Coştila Relais-Antenne sowie das Heldenkreuz auf dem Caraiman-Gipfel erkennen kann. 

Wir setzen den Weg in Richtung Schulerau fort – aber mit einem Umweg. Vom blauen Band zweigen wir nach rechts ab und steigen auf einem zunächst mit blauem Punkt markierten Weg in Richtung Cheişoara-Tal ab. Die auf manchen Karten  mit blauem Dreieck angegebene Markierung taucht erst später auf. Stellenweise ist die Markierung spärlich und man muss aufpassen, die letzte Strecke des Abstieges ins Tal nicht zu verpassen. Zum Glück erkennt man zwischen den Blättern der Bäume das Rot eines  Ziegeldaches. Denn da im Tal entstanden mehrere Pensionen und Wochenendhäuser. Den Forstweg bergauf treffen wir auf den mit roten Punkt markierten Pfad, der vom Goldloch kommt. Wir folgen nun dem blauen Punkt und durchqueren eine kleine Klamm (Cheişoara), die der Bach da durchbrochen hat. Jenseits der Felsen öffnen sich Wiesen mit vielen kleinen Margaretenblumen. Bei einem verlassenen Forsthaus trennen sich die Wege: nach links führt das blaue Band über die Râpa Dracului (Teufelsgraben) in die Schulerau, geradeaus geht es durch die Groapa lung˛ (Langer Graben) ebenfalls zur Schulerau. Der Forstweg wird zum Pfad. An einem Baum  über der Wegmarkierung wird vor Bären gewarnt. „Betreten des Waldes verboten!“ Wir folgen dem Weg, der nun in Serpentinen steigt. Vor der Blauen Weg-Skipiste und der Wolfsschlucht stößt man auf die Rote-Punkt-Variante, die zum Goldloch führt. Der ganze Weg (samt Rastpause) nimmt rund fünf Stunden in Anspruch.