Bekenntnis zu Hermannstadt

Automobilzulieferer Marquardt Schaltsysteme SCS weiht fünfte Erweiterung ein

Dr. Harald Marquardt (li.) lobte die positive Entwicklung des Hermannstädter Standorts.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - „In acht Jahren hat sich Hermannstadt zum größten Auslandsstandort innerhalb der Marquardt-Gruppe entwickelt“, verkündete Dr. Harald Marquardt stolz vor den 120 Gästen. Der Sprecher der Geschäftsführung des deutschen Automobilzulieferers war am Freitag in Hermannstadt/Sibiu, um die fünfte Erweiterung des hiesigen Standortes einzuweihen. Mit der Fertigstellung des fünften Moduls von Marquardt Schaltsysteme SCS sei das Hermannstädter Werk komplettiert. Bis Ende des Jahres soll die Mitarbeiterzahl in Hermannstadt auf 1300 steigen.

Bei voller Auslastung könnten bis zu 1800 Menschen beschäftigt werden, ergänzte Jürgen Schmidt, der seit 2008 die Entwicklung des Hermannstädter Werks verantwortet. Innerhalb eines knappen Jahres hat Marquardt seine Produktionsfläche verdoppelt. Im August 2012 weihte das Unternehmen das vierte Erweiterungsmodul ein. Allein im vergangenen Jahr habe man 22 Millionen Euro investiert. Von dieser Summe flossen zwölf Millionen in den Bau von Gebäuden, für zehn Millionen wurden Produktionsautomaten und andere Ausrüstungen angeschafft. Produziert werden hier unter anderem Schlüssel, Sensoren und Schließsysteme für Kunden wie Mercedes Benz, Audi, BMW, Jaguar, Land Rover, Peugeot und Citroen.

Die Verbindung von schwäbischem Hi-Tech und der Arbeitsdisziplin der lokalen Mitarbeiter seien die Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre, lobte Marquardt. Obwohl die Lohnstückkosten in Hermannstadt – ebenso wie in Klausenburg/Cluj-Napoca, Temeswar/Timişoara oder Bukarest zu den höchsten im Land zählen, glaube das Mutterunternehmen an den Hermannstädter Standort. „In der Automobilindustrie müssen wir höchsten Ansprüchen genügen und wir sind überzeugt, dass wir hier langfristig wettbewerbsfähig sein können.“ Für das Standortbekenntnis spricht auch die Tatsache, dass Hermannstadt mittlerweile mit 110 Ingenieuren zu den wichtigsten Entwicklungsstandorten der Gruppe zählt.

Dies sei nicht zuletzt ein Verdienst der Stadtverwaltung. An den anwesenden Bürgermeister Klaus Johannis gewandt sagte Marquardt: „Sie haben ein vertrauensvolles und konstruktives Klima für Investoren geschaffen“. Für die Stadt sprechen daneben eine immer bessere Infrastruktur sowie die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, wobei der Unternehmenschef einschränkte, dass man auch in Rumänien den Fachkräftemangel spüre.