Beratung zur Zukunft Europas

Kreisrat und Europäischer Ausschuss der Regionen fördern aktive Teilhabe am Leben der EU

Hermannstädter, Vertreter des Kreisrates, der politischen Parteien und Kultureinrichtungen nahmen an der öffentlichen Debatte im Sitzungssaal des Kreisrates teil.

Hermannstadt – Über 60 Hermannstädter nahmen am Donnerstag an der öffentlichen Debatte zur Zukunft Europas teil, die der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu, der Europäische Ausschuss der Regionen (CoR) und die Plattform Calea Europeană veranstalteten. Der Veranstaltung wohnten Christophe Rouillon, Bürgermeister der Gemeinde Coulaines, Mitglied der französischen Landesdelegation im CoR, die Kreisratsvorsitzende Daniela Cîmpean sowie der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Hans E. Tischler bei.

Im Zuge des Gespräches hob Bürgermeister Rouillon die Bedeutung solcher Treffen hervor, die den Fehlinformationen vorbeugen sollen, wie es in Großbritannien im Bezug auf den Brexit der Fall war, dessen negative Folgen den Briten erst jetzt bewusst werden. Der Kreisratsvorsitzenden Cîmpean zufolge sind die Vorzüge der EU-Integration nicht zu bestreiten, was auch den Hermannstädtern bewusst sei, die im Laufe der Zeit eine aktive Teilhabe an den europäischen Themen und ein immer stärkeres bürgerliches Bewusstsein bezeugen.

Dan Cărbunaru, Moderator der Debatte und Direktor der Plattform Calea Europeană, stellte die Ergebnisse der Umfrage „Überlegungen zu Europa“ vor, die seit 2017 die Meinungen der Europäer zur Union sammelt und aktuell zeigt, dass das meiste Vertrauen (43 Prozent) die lokalen und regionalen Behörden genießen, gefolgt von den EU-Einrichtungen mit 36 Prozent, wobei die nationalen Regierungen ein Vertrauen von erst 21 Prozent genießen. Die Umfrage ergibt desgleichen, dass die Rumänen der Ansicht sind, dass die Solidarität innerhalb der EU zunehmen und die Unterschiede zwischen den entwickelten und den unterentwickelten Ländern abgebaut werden sollten.

Zu den vom Publikum angesprochenen Themen zählten die Betreuung und Unterstützung der Jugend, sodass Lösungen gefunden werden können, um die Jugend zu ermutigen, im Land zu bleiben und besonders den Jugendlichen, die nicht an einem Ausbildungsprogramm teilnehmen, bei der Integration und Arbeitssuche zu helfen. Hierzu nahmen George Cune, Vorsitzender des Beratenden Ausschusses für Jugend im Rahmen des Kreisrates und Nicoleta David, die Leiterin der Kreisdirektion für Jugend und Sport Stellung und boten mögliche Lösungen an, stellten aber auch die Idee vor, Hermannstadt 2020 zur Landeshauptstadt der Jugend werden zu lassen.

Abgesehen von den Jugendvertretern bekräftigten auch die teilnehmenden Bürgermeister, Kreisräte, Vertreter der Kultureinrichtungen und Leiter der politischen Parteien, dass Europa eine Quelle guter Praktiken ist, an denen sich Rumänien ein Beispiel nehmen kann, um eine aktivere Rolle als EU-Partner spielen zu können.