Berufsschule nach Kronstädter Vorbild

Deutscher Wirtschaftsclub Siebenbürgen lud am Mittwoch zur Mitgliederversammlung

Hermannstadt - Eine Ausweitung seines Ausbildungsprojektes nach dem Vorbild der Deutschen Berufsschule Kronstadt/Şcoală Profesională Germană plant der Deutsche Wirtschaftsclub Siebenbürgen (DWS). Derzeit arbeite der Ausbildungsausschuss des DWS an einem Konzept und sei auf der Suche nach Partnern, erklärte Jörg Prohaszka auf der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch in Hermannstadt/Sibiu. Der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis habe die Unterstützung der Stadt für das Projekt zugesagt, so der Geschäftsführer des Klubs. Auf einem Treffen des Ausschusses wurden ihm die bisherigen Planungen vorgestellt. Gesucht wird jetzt eine geeignete Schule, mit der das Projekt gemeinsam umgesetzt werden kann.

Bislang bietet der DWS seinen Mitgliedern einen dreijährigen Ausbildungslehrgang für Metallfacharbeiter. Die positiven Ergebnisse einer Initiative des Deutschen Wirtschaftsklubs in Kronstadt/Braşov zur halb staatlichen, halb privaten Berufsausbildung haben die hiesige Klubführung bestärkt, einen Schritt weiter zu gehen. „Wir haben uns entschieden, den Weg über eine staatliche Schule zu gehen, damit die erworbenen Abschlüsse anerkannt werden“, sagte Prohaszka vor den rund 70 Teilnehmern der Versammlung. Ungeklärt ist noch die Frage der Finanzierung. Der Klub werde sich um eine Drittmittelfinanzierung bemühen. Die Beteiligung von Unternehmen an der Finanzierung der Schule ist auch künftig geplant, ebenso wie eine Unterstützung von Seiten des Staates. Bereits zugesagt sind laut Prohaszka Spenden für die Ausstattung einer Lehrwerkstatt.

Der Klub selbst unterstützt seit einigen Monaten den Förderverein der Hermannstädter Brukenthalschule, wie Prohaszka mitteilte. Insgesamt 6000 Euro erhält der Verein über das Schuljahr verteilt. Mit diesem Engagement möchte der DWS das deutschsprachige Schulwesen unterstützen, von dem die hiesigen Unternehmen letztlich sehr profitierten.

Unter den Gästen des Treffens waren mit Martin Rill und Jörg Stremme zwei Vertreter des rumänischen Verbindungsbüros der badenwürttembergischen L-Bank in Stuttgart. Diese informierten über Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen mit Verbindungen. DWS-Mitglied Werner Keul lud zum Deutsch-Rumänischen Golfcup, der am 16. Juni im Golfclub „Paul Tomiţa“ in Deutschpien/Piano de Jos organisiert wird. Aufgenommen wurden zudem drei Neumitglieder: der Hersteller von Bowdenzügen AL-KO Kober, der Verpackungshersteller Transilvania Pack and Print sowie der Reinigungs- und Cateringdienstleister Dussmann Service Romania. Im nichtöffentlichen Teil der Versammlung stimmten die Mitglieder über den Haushalt des Klubs und entlasteten den Vorstand für das abgelaufene Geschäftsjahr.