Betrogene zur Kasse gebeten

Rathaus Anina verliert Prozess und hat 1,1 Mio Lei neue Schulden

Anina – Eine leichtfertige und leichtsinnige Abnahme einer Auftragsarbeit zur Optimierung der öffentlichen Beleuchtung ist – nach Reschitza und Orawitza – auch dem Rathaus Anina zum Verhängnis geworden. Das Rathaus verlor den Prozess mit der Klausenburger Firma SZD Electro und wurde zur Nachzahlung von 1,1 Millionen Lei verurteilt, plus die noch zu bestimmenden Entschädigungen und Verzinsungen der Summe. Mit dieser düsteren Nachricht aus einer seit Einstellung des Bergbaus armen Stadt ging Bürgermeister Gheorghe Românu vor die Öffentlichkeit und prangerte damit eigentlich seinen Vorgänger Gheorghe Neicu an, unter dessen Szepter der Vertrag vor mehr als zehn Jahren abgeschlossen wurde.
Zum Prozess hatte der Rechnungshof die Stadt gezwungen, nachdem er u.a. feststellte, dass die Klausenburger Firma auch von Anina für einen Leuchtkörper, der im Fachhandel 80 Lei kostet, 1000 Lei verrechnete und weitere ähnliche, an Betrug grenzende Tricks angewandt hatte, dies neben der Tatsache, dass die versprochenen „Verbesserungen und Verbilligungen“ der öffentlichen Straßenbeleuchtung recht wenig sichtbar wurden, noch zu Buche schlugen. Fakt ist aber auch, dass diejenigen seitens der Stadt, die aufmerksam die Rechnungen und die Folgen der „Verbesserungen“ prüfen hätten sollen, dies offensichtlich nur oberflächlich und routinemässig getan hatten.

„Der Vertrag mit SZD Electro brachte kaum sichtbare Verbesserungen in der Straßenbeleuchtung, dafür aber eine Schuld, die für uns erdrückend ist“, konstatierte der Bürgermeister. „Wir haben also den Prozess verloren. Ich habe mich in Verbindung gesetzt mit der Klausenburger Firma und erklärt, dass wir die 1,1 Millionen Lei nur in Raten zahlen können. Wir müssen gemeinsam Zahlungsmodalitäten identifizieren – wie das vor uns Reschitza und Orawitza gefunden haben. Es war damals eine Überfallwelle der SZD Electro auf die Rathäuser, die Firma nahm sich die Stadtverwaltungen der Reihe nach vor und viele fielen auf die theoretisch gut klingenden Versprechungen herein. Die Versprechungen bezüglich mehr Licht zu geringeren Kosten waren zu verlockend. Auf keinen Fall entspricht die Wirkung aber dem vielen Geld, das die `Verbesserungen` gekostet haben. Da wir den Prozess mit der Firma nach der Endabnahme der Arbeiten eröffnet haben, waren unsere Chancen minimal.“
Die 1,1 Millionen Lei sind die einzige finanielle Schuld, die Anina noch zu begleichen hat, betonte Bürgermeister Românu. Und die ist eine „Erbschaft“.