„Bevorzugtes Ziel britischer Touristen“

Botschafter Martin Harris besuchte mit einer Delegation Hermannstadt

Martin Harris (Mitte) sieht großes Potenzial im Ausbau des Tourismus in Hermannstadt und dem Kreis (daneben IHK-Vorsitzender Eugen Iordănescu und Botschaftsmitarbeiterin Ileana Buia). Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Deutsche Unternehmen haben Hermannstadt/Sibiu längst für sich entdeckt und auch in der Öffentlichkeit ist ihre Präsenz häufiger ein Thema. Das auch immer mehr britische Firmen die Stadt als Investitionsstandort entdecken, dürfte dagegen neu sein. Diese Entwicklung wolle er stärken, erklärte am Mittwoch Martin Harris. Der britische Botschafter in Rumänien führte eine britische Delegation von Unternehmern und Vertretern öffentlicher Institutionen, die zu Besuch in Hermannstadt weilte. 

„Ich bin hier, um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen britischen und hiesigen Unternehmen zu entwickeln, insbesondere im Tourismus-Bereich, sagte Harris bei einer Veranstaltung der Hermannstädter Industrie- und Handelskammer im Sitzungssaal des Kreisrates. Vor diesem öffentlichen Termin kam der Diplomat bereits zu Gesprächen mit Bürgermeister Klaus Johannis und dem Kreisratsvorsitzenden Ioan Cindrea, in denen man Möglichkeiten der Intensivierung der Beziehungen zu Stadt und Kreis diskutiert habe.

Rumänien habe wichtige Schritte hin zu wirtschaftlicher Stabilität gemacht, lobte Harris. „Wir haben eine sehr positive Tendenz was die wirtschaftlichen Beziehungen angeht. Die Exporte sind Rumäniens nach Großbritannien sind in den vergangenen zwei Jahren um 36 Prozent gewachsen.“ Britische Unternehmen investieren in Rumänien laut Harris vor allem in den Bereichen IT, Energie oder Müllentsorgung.

Interessant sei auch der Tourismus, gerade mit Hermannstadt als Zugpferd. „Hermannstadt ist ein bevorzugtes Ziel britischer Touristen“, so Harris, „und ich glaube, es gibt ein großes Potenzial, diesen Sektor weiter zu entwickeln sowohl in der Stadt als auch im Kreis Hermannstadt“. Der Botschafter würdigte Rumäniens „ausgezeichnetes Kulturerbe“, das auch im europäischen Vergleich mithalten kann. Daneben besitze das Land einzigartige Werte, die es für die Zukunft bewahren sollte. „Rumänien hat, was es im Rest Europas nicht mehr gibt: jungfräuliche Wälder, sehr schöne Landschaften, traditionelle Lebensweisen – was ein großer Vorteil für die Entwicklung des Tourismus sei“, meinte Harris. 

Der Delegation gehörten neben Unternehmern unter anderem Simon Carter, Leiter des Avoncroft Museums für Historische Gebäude, an, der Gespräche mit den Leitern des Astra- und des Brukenthalmuseums führte oder Victoria Carman vom Amt für Tourismusentwicklung des Kreises Worcestershire, die sich bei der Gestaltung von Werbebroschüren am Hermannstädter Vorbild orientierte.

Nach der IHK-Veranstaltung besuchte Harris einige britische Unternehmen in der Stadt, darunter das Logistikunternehmen Pallex, den Informationsdienstleister Geo Strategies oder den Kunststoffproduzenten Fusion.