Börse im Wochenrückblick: Dividendenpläne spielen wieder eine Rolle und ein Sonderdeal

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Nach mehreren Wochen mittelmäßiger bis guter Performance erlebten die Indizes der Bukarester Wertpapierbörse in der vergangenen Woche eine etwas stärkere Kurskorrektur. Im Durchschnitt verloren die Indizes 1,2 Prozent, wobei der Energiewerte-Index mit einem hauchdünnen Gewinn von 0,07 Prozent auf Wochensicht noch im Plus blieb. Der Hauptindex BET lag mit seinem Minus von 1,64 Prozent weit über dem Durchschnitt, ebenso der BETPlus. Etwas verbesserte der BET-FI die Statistik mit einem Wochenverlust von „nur“ 0,9 Prozent. Der ROTX wiederum schrieb ein Minus von 1,84 Prozent. Immerhin verlor keiner der Indizes seine Position jenseits seiner psychologischen Marke.


Die Umsätze lagen in den gewohnten Bahnen, der Gesamtumsatz lag bei 141,5 Millionen Lei. Das entspricht 28,3 Millionen Euro. Der Tagesdurchschnitt lag demnach bei 29,7 Millionen Lei oder 5,9 Millionen Euro. Die Handelswoche startete schwach mit einem Umsatz von nur 20 Millionen Lei (4,2 Millionen Euro), am Tag darauf aber kletterte er um 156 Prozent auf 51,5 Millionen Lei (10,8 Millionen Euro). Grund dafür war eine Sondertransaktion mit Sphera-Franchise-Group-Aktien (SFG, 20 Lei, ISIN ROSFGPACNOR4) über 10 Millionen Lei (20 Prozent des Tagesumsatzes). Danach kehrte wieder Ruhe in den Markt ein. Der Run auf SFG-Papiere bescherte ihnen auf Wochensicht ein Kursplus von 11 Prozent.


Umsatztreibend waren – auf Wochensicht – erneut die Banken: BRD (BRD, 11,66 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) mit 16,2 Prozent am Gesamtumsatz und Banca Transilvania (TLV, 2,15 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit 13,8 Prozent lösten einander an der Umsatzspitze ab. Auch Sphera-Group-Aktien standen in dieser Woche auf der Liste durch den oben erwähnten Sonderdeal.


Die Marktkapitalisierung ging bis Freitag etwas zurück (minus 1,7 Prozent) erholte sich aber weitgehend am letzten Handelstag – vor allem dank einiger weniger Aktien, die sprunghaft am Freitag zulegten. Und hier erklären wir auch warum.

 

Manche Aktien wieder unter dem Einfluss der Dividendenpläne


Zwei hochwertige Emittenten haben in der vergangenen Woche die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. BRD hat die Woche mit einem Kurssturz von 13,5 Prozent beendet. Grund für diese Wochenperformance war das Ablaufen des Stichdatums am vergangenen Donnerstag für die Eintragung als Aktionär zwecks Berücksichtigung bei der Dividendenauszahlung. Die Vollversammlung hatte für 2018 eine Bruttodividende von 1,64 Lei je Aktie beschlossen. Gemessen am Aktienpreis vor der Korrektur am Freitag entspricht diese Dividende einer Rendite von 12,2 Prozent. Dies erklärt auch den höheren Umsatz, den diese Aktien in der vergangenen Woche generiert haben.


Auch SIF Moldova (SIF2, 1,2 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) hat eine Kurskorrektur aus ebendiesem Grund erfahren, doch fiel sie dort mit minus 2,8 Prozent bei Weitem nicht so deutlich aus. Das lässt sich durch einen Blick auf die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 erklären: Die Rendite beträgt nämlich 2,6 Prozent. Um etwa diesen Prozentsatz wurde der Aktienkurs folglich korrigiert, nachdem es nicht mehr für die Dividendenauszahlung relevant war, als Aktionär eingetragen zu sein.
Ein weiterer Emittent, der in der vergangenen Woche vom Dividendenfieber beeinflusst wurde, war der Flugzeugbauer IAR (IARV, 9,35 Lei, ISIN ROIARVACNOR1). Die Aktie legte am Freitag 14 Prozent zu, nachdem bekannt wurde, dass das Wirtschaftsministerium als Mehrheitsaktionär eine Bruttodividende von 1,4 Lei je Aktie in Aussicht stellt. Das entspricht einer Rendite von 17 Prozent auf den Preis vor der Ankündigung der Dividendenentscheidung. Stichdatum für die Berücksichtigung bei der Dividendenauszahlung ist der 14. Juni, Auszahlungsziel ist der 5. Juli.


Devisen


In der vergangenen Handelswoche kehrte sich das Bild am rumänischen Devisenmarkt im Vergleich zur Vorwoche um. Der Euro legte zart zu, während der US-Dollar im Verhältnis zum Leu stärker nachgab. Die europäische Einheitswährung machte zum Leu fast eine Seitwärtsbewegung, denn anders ist das Plus von 0,05 Prozent oder 0,0023 Lei nicht zu bezeichnen. Der US-Dollar hingegen verlor 0,029 Lei, was immerhin einem Verlust von 0,7 Prozent entspricht. So startete der Euro gestern bei 4,7584 Lei, während der US-Dollar bei 4,2344 Lei stand.

 

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