Brukenthal im 21. Jahrhundert

Ausstellung zur Marketingstrategie des Hermannstädter Brukenthal-Museums

Schokoladenproduzent Florin Bălan (li.) und Dr. Sabin Luca stellten die neueste Brukenthal-Schokolade vor. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Die Restaurierung und wissenschaftliche Arbeit mit den Kulturgütern sei nur eine Seite der Arbeit im Museum, meinte Dr. Sabin Luca. Die andere und mindestens ebenso wichtige sei die Bewahrung des spirituellen Erbes von Samuel von Brukenthal, so der Leiter des gleichnamigen Hermannstädter Museumskomplexes. Letzteres versucht die Museumsleitung seit 2008 mit einer umfangreichen Marketingstrategie umzusetzen. Deren bisherige Ergebnisse stellt das Museum unter dem Titel „195 Jahre Geschichte, 5 Jahre Marke“ derzeit im temporären Ausstellungssaal des Brukenthal-Palais vor.

Die Idee zur Vermarktung der „Marke Brukenthal“ sei ihm bei einem Besuch in Salzburg und dem dort allgegenwärtigen Mozart gekommen, sagte Luca. Eigentlich hatte es ihm die Schokolade angetan, und so war denn auch die Kreation einer Brukenthal-Schokolade eines der ersten Projekte in Hermannstadt/Sibiu. Gemeinsam mit der Firma Pralin aus Heltau/Cisnădie wurde 2008 eine erste Brukenthal-Schokolade vorgestellt.

Weitere 22 Produkte folgten in der Zwischenzeit. Name, Konterfei und Wappen Brukenthals sollen die Museumsbesucher, aber auch die Bewohner Hermannstadts und in naher Zukunft ganz Rumäniens bewusster wahrnehmen. Das Hermannstädter Museum folgt dabei einem internationalen Trend. Ohne professionelle Vermarktung kommt im 21. Jahrhundert kein bedeutendes Museum aus. Neben der Stärkung des eigenen Rufs gibt es einen angenehmen Nebeneffekt: Das Museum erzielt mit dem Verkauf der mittlerweile zahlreichen Produkte zusätzliche Einnahmen, was angesichts ständig klammer Kassen sehr willkommen ist.

Was genau die Besucher des Museums im Museums-Shop kaufen können, zeigt die Ausstellung. Zur bereits erwähnten Schokolade kann man sich den „Wein des Barons/Vinul Baronului“ aus dem Weingut Ţelna bei Karlsburg/Alba Iulia schmecken lassen. Für den täglichen Gebrauch gibt es den Baron auch als Aufdruck auf Tassen und Tellern, auf ledernen Lesezeichen, Briefbeschwerern, Puzzles oder Rubik-Würfeln. Weitere 55 Produkte bewerben die berühmtesten Kunstwerke des Museums, beispielsweise das Gemälde „Mann mit der blauen Sendelbinde“ von Jan van Eyck oder der „Kleinodienschrank“ von Georg Hinz. Diese gibt es als Motive auf Schmuckkästchen oder gerahmten Stichen.

Nach fast fünf Jahren Arbeit an der eigenen Marke war es Zeit Bilanz zu ziehen, erklärte Luca. Er nutzte die Gelegenheit, die jüngste Schokoladenkreation vorzustellen: Vier verschiedene Schokoladenstangen, die jeweils nach einem einzigartigem Rezept hergestellt werden, verpackt in einer goldenen Schachtel. Erhältlich ist die Brukenthal-Schokolade ab nächster Woche im Museums-Shop.