Buch des Ex-Bürgermeisters

Gheorghe Ciuhandu präsentiert „16 Jahre im Dienste Temeswars“

Gheorghe Ciuhandu: Hochschullehrer und rumänischer Erfolgspolitiker nach der Wende
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Gheorghe Ciuhandu, Ex-Bürgermeister der Begastadt, geht nun unter die Schriftsteller: Ciuhandu, mit vier Amtsperioden als Bürgermeister am längsten dienender und bisher erfolgreichster unter den Temeswarer Stadtvätern nach der Wende, präsentiert am 10. Juni, um 17 Uhr, im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus sein Buch „16 Jahre im Dienste Temeswars“. „Es soll keine Apologie einer Person oder einer Epoche sein, nur ein Bericht im Geiste der Transparenz ...“– so der Autor über sein Buch, das den Temeswarern und Interessierten auf 300 Seiten nicht nur sein Leben als Bürgermeister, mit bisher viel Unbekanntem, schildern möchte, aber auch den Werdegang der Stadt in diesen 16 Jahren bis zur kompromisslosen Konfrontation mit dem derzeitigen Stand und dem Gesamtbild der Begastadt im Detail beleuchten möchte. Buchautor Ciuhandu, ein guter Kenner seiner Heimatstadt, weist u.a. darauf hin, dass die Banater Metropole heute als regionaler Entwicklungspol und von der EU nach der Hauptstadt Bukarest als zweitwichtigste metropolitane Entwicklungsregion Rumäniens gewertet wird. Die Wirtschaft der Stadt an der Bega macht heute 80 Prozent der Temescher Gesamtwirtschaft aus und schaffte es, bisher zirka 400 Millionen Euro aus den EU-Geldtöpfen heranzuziehen. Ein Aufwärtstrend in allen Bereichen, vor allem im Wirtschaftsbereich (Arbeitslosenquote 1 Prozent, ein Prokopfeinkommen PIB, das derzeit 40 Prozent höher liegt als der Landesdurchschnitt) hat zu Großinvestitionen aus 84 Ländern geführt.
 
Gheorghe Ciuhandu wurde am 15. Juni 1947 in Temeswar als Sohn des Hochschullehrers Gheorghe Ciuhandu geboren. Sein Großvater, orthodoxer Pfarrer, war ein Mitstreiter der Vereinigung, Abgeordneter im rumänischen Parlament und Ehrenmitglied der rumänischen Akademie. Nach einem Besuch des deutschen Nikolaus-Lenau-Lyzeums absolvierte Ciuhandu die technische Hochschule „Traian Vuia“ 1970, wo er 1986 auch seine Doktorarbeit im Fachbereich Bauwesen verteidigte. Als Politiker wurde er bekannt, als der geschätzte Temeswarer Hochschullehrer (u.a. über 50 wissenschaftliche Fachstudien im In- und Ausland) als Mitglied (seit 1990) und späterer Vorsitzender der Bauernpartei PNTCD 1996 seine erste Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Temeswar antrat. Ciuhandu sollte die Belange der Kommunalverwaltung in der Begastadt 1996-2012 in vier Amtsperioden hintereinander leiten und entscheidend beeinflussen. Ciuhandu war Mitglied im Leitungsrat des rumänischen Städteverbandes und ist auch heute Mitglied der Landesversammlung der rumänischen orthodoxen Kirche. 2004 trat er als Spitzenkandidat der Bauernpartei zu den Präsidentschaftswahlen an und belegte mit 1,90 Wählerstimmen den fünften Landesplatz. Obwohl man Ciuhandu bei den Lokalwahlen 2012 allgemein große Chancen einräumte, eine neue Bürgermeisterwahl in Temeswar zu gewinnen, entschied er sich für den Rückzug aus dem Rennen und der Politik.