Bürgermeister mit teurem Facebook-Eintrag

Behörde und Gericht: kein Verständnis für Robu

Temeswar - Eigentlich wollte der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu – eigenen Aussagen nach - nur schlechte Steuerzahler seiner Stadt zur Kasse bzw.Steuerkasse bitten, doch dabei vergriff er sich - nach Urteil des Nationalrates zur Bekämpfung von Diskriminierung CNCD – im Ton.

Und dafür brummte ihm die CNCD ein Bußgeld in Höhe von 2000 Lei auf. Obwohl der Bürgermeister in Berufung ging, ist die Strafe fällig. Robu will keine weiteren Rechtswege gehen.

Nicolae Robu ist ein Fan der neuen Medien und über Facebook kommuniziert er viel und gerne mit den Bürgern. Auch manchen Ärger hat er sich schon mit dem schnellen Kommunikationsmedium eingeheimst. So auch im Winter vergangenen Jahres, als er darauf hinwies, dass „Zigeuner“ nicht mit ihrem Gold und mit ihrem Reichtum protzen sollen, sondern lieber angemessen ihre Steuern bezahlen. Das Vermögen mancher „Zigeuner“ stünde in keinem Verhältnis zu den geringen Abgaben, die sie an die Kommune entrichten, schrieb damals Robu.

Mit seinem Eintrag habe er keine rassistischen Absichten gehegt, sondern er wollte seine „Ironie den Superreichen gegenüber ausdrücken“, so Robu. Er würde liebend gern eine Steuerquittung der Roma ins Netz stellen können. Weder die Antidiskriminierungsbehörde CNCD, noch das Gericht ließen sich von dieser Erklärung des Bürgermeisters beeindrucken und auch nicht von jener, dass sich die Roma selbst meist als „Zigeuner“ bezeichnen.