Bürgermeister Nicolae Robu: Träume, die man verwirklichen kann

Parkhaus mit Schwimmbecken auf dem Dach und Sportanlagen im Rosengarten

Temeswar (ADZ) – Jahrzehntelang hatte sich niemand mehr um die alte Schwimmschule „Uszoda“ im Temeswarer Scudierpark gekümmert, nun will Bürgermeister Nicolae Robu auf dem 4500 Quadratmeter großen Areal ein mehrstöckiges Parkhaus errichten lassen, auf der Dachterrasse sollen ein Schwimmbecken und ein Basketballplatz gebaut werden. Vor etwa einem Jahr wollte Robu die Ruine des Uszoda-Schwimmbades einfach abtragen und den Scudierpark einfach erweitern, in den Anfangsjahren seiner Amtszeit stellte er sich die Sanierung und Wiedereröffnung der Anlage vor, schließlich hatten dort sehr viele Temeswarer Bürger schwimmen gelernt. Das neue Projekt habe er bereits zu Papier gebracht, schließlich müsse man über die Fähigkeit verfügen, zu träumen und das Erträumte zu verwirklichen, sagte Robu der Temeswarer Lokalpresse gegenüber.

2016 hatte das Bildungsministerium der Stadt Temeswar die Eigentumsrechte für das Schwimmbad übertragen, ein Jahr danach versuchten etliche Bürger sowie der Verein „Salvati Patrimoniul Timisoarei“ den Bürgermeister zu überzeugen, die Ruine doch nicht abzutragen, da er 2017 fest davon überzeugt war, dass die einfachste und beste Lösung die Erweiterung des Parks sei. Da man in unmittelbarer Nähe der erzbischöflichen Kathedrale und des Opernplatzes Parkplätze dringend brauche, habe er nun an ein Parkhaus gedacht, das Schwimmbecken auf dem Dach und der Basketballplatz sollen an das alte Uszoda-Bad erinnern. Im Temeswarer Volksmund hatte sich der Name Uszoda (ungarisch für Schwimmbad) seit Jahrzehnten eingebürgert, die Anlage gab es bereits in der Zwischenkriegszeit.

Auch was die Tennisplätze im Rosengarten anbelangt, hegt Bürgermeister Robu große Pläne. Wie er am Mittwoch erklärte, will er beim Ministerium für Jugend und Sport die Übertragung der 1,7 Hektar großen Fläche beantragen, auf der die Tennisplätze liegen. Auch diese gab es bereits in der Zwischenkriegszeit, sie wurden auch während des Kommunismus intensiv genutzt und werden zum Beispiel in den Lebenserinnerungen des gebürtigen Temeswarers Ioan Holender erwähnt. Das Areal befindet sich in Staatseigentum, Verwalter ist das Jugend- und Sportministerium. Der Staat solle sein Eigentumsrecht an die Stadt Temeswar abtreten, damit das Bürgermeisteramt dort mehrere Sport- und Freizeitanlagen einrichten kann. Einen diesbezüglichen Beschluss soll der Temeswarer Stadtrat demnächst fassen, danach müsste auch die Regierung entsprechend beschließen.

Der Verzicht des Staates auf sein Eigentumsrecht sei Teil der Dezentralisierunsstrategie der Regierung, im ganzen Land sollen Kommunalverwaltungen Grundstücke und Gebäude übernehmen, die dem Sport dienen, da das Ministerium sie nicht mehr verwalten kann und will. Was genau in der Nähe des Rosengartens entstehen soll, konnte Bürgermeister Robu noch nicht sagen, er müsse sich zunächst mit Fachleuten beraten. Genauso wie im Falle des Uszoda-Schwimmbades sollen auch hier die Kosten aus dem Stadthaushalt bestritten werden.