Bürgermeisteramt vor Zwangsvollstreckung

Eigentümer des Kunstlyzeum-Gebäudes möchte Mietenachzahlung

Für das Gebäude, in dem zurzeit das Temeswarer Kunstlyzeum untergebracht ist, wurde seit einigen Jahren keine Miete mehr bezahlt.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Bürgermeister Nicolae Robu ist ganz außer sich. Die Kommunalverwaltung Temeswar riskiert eine Zwangsvollstreckung in Höhe von 2,1 Millionen Lei. Dies, nachdem der Eigentümer des Gebäudes, in dem zurzeit das Kunstlyzeum untergebracht ist, die Stadt vor Gericht zitierte und forderte, dass die Gesamtmiete für die Jahre, in denen das Lyzeum in dem Gebäude in Betrieb war, nachgezahlt werden soll.

Das Bürgermeisteramt konnte sich dem entziehen, indem es sich vor Gericht auf das alte Steuerrecht bezog. Trotzdem ist die Gefahr einer Zwangsvollstreckung noch lange nicht beseitigt. Das Problem des Kunstlyzeums hatte bereits unter der Verwaltung von Bürgermeister Gheorghe Ciuhandu hohe Wellen in den Medien geschlagen. Die Wohltätigkeitsstiftung „Caritatea“, der das Gebäude an der Mihai-Eminescu-Straße gehört, forderte 2010 eine Miete von mehr als 30.000 Euro im Monat – eine Summe, die Ciuhandu damals nicht begleichen wollte. Aus diesem Grund hatte der ehemalige Stadtvater des Öfteren versucht, für das Lyzeum einen neuen Standort zu finden.

In ein Gebäude der Allgemeinschule Nr. 9 an der Liviu-Rebreanu-Straße hätte das Kunstlyzeum einziehen sollen, allerdings wehrte sich die Schulleitung dagegen. Dieses Gebäude stünde gegenwärtig für diesen Zweck nicht mehr zur Verfügung, denn es ging in die Obhut des Temescher Kreisrats über und wurde der Stiftung „Speranţa“ für Behinderte angeboten. Bürgermeister Nicolae Robu sucht nun nach Alternativen, um das Kunstlyzeum an einem anderen Ort unterzubringen. Den neuen Leiter der Direktion für Schulen, Sport und Kultur, Mihai Costa, beauftragte er, Lösungsalternativen zu finden.