Bukarests Börse blüht auf in Erwartung einer neuen Listung

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Bukarester Wertpapierbörse startete solide, wenn auch nicht mit herausragendem Umsatz, in die neue Woche. 6,5 Millionen Euro wurden bereits am ersten Handelstag mit Aktien umgesetzt. Der Wert sollte sich im Laufe der Woche noch erheblich steigern. Wieder waren es die Aktien des Investmentfonds Proprietatea (FP, 0,8135 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5), die für viel Umsatz sorgten. Insgesamt war es eine gute Woche für FP-Aktien. Sie legten auf Wochensicht 1,8 Prozent zu und tendieren bei über 0,81 Lei erneut Richtung 52-Wochen-Hoch (0,868 Lei). Die meisten Indizes schlossen bereits den ersten Handelstag im Plus – außer dem Energiewerte-Index BET-NG. Dieses Bild sollte sich im Laufe der Woche leicht verändern, am Ende hatten alle Indizes mit Zuwächsen zwischen 2,9 Prozent (BET-NG) und 4,3 Prozent (ROTX) kräftig zugelegt. Nur der Finanzwerte-Index BET-FI schloss die Woche im Minus. Die positive Performance der FP-Aktien konnte nicht die enttäuschende Entwicklung der SIF-Aktien auffangen, die allesamt im Minus schlossen.

Der Fonds Proprietatea und der Mineralölkonzern OMV Petrom sorgten am darauffolgenden Handelstag für einen kräftigen Umsatzschub. Sonderdeals brachten den Tagesumsatz auf umgerechnet 15,6 Millionen Euro. Auch am Mittwoch lag der Umsatz weit über den üblichen Werten, bei knapp 13 Millionen Euro. Dabei brach allerdings der Finanzwerte-Index BET-FI um 1,5 Prozent ein und auch die Marktkapitalisierung ließ leicht nach. An den beiden darauf folgenden Tagen hingegen erholte sich der Markt, die Indizes schlossen jeweils im grünen Bereich und die Marktkapitalisierung kletterte auf 130,7 Milliarden Lei (29,7 Milliarden Euro). Von den Aktien konnten insbesondere die des Förderunternehmens Dafora (DAFR, 0,028 Lei, ISIN RODAFRACNOR5), des Kunststoffherstellers Prodplast (PPL, 2,5 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) und des Flugzeugherstellers Turbomecanica (TBM, 0,0286 Lei, ISIN ROTBMBACNOR9) überzeugen. Auf Wochensicht legten sie jeweils im zweistelligen Bereich zu.

Erfreuliche Nachrichten kamen indes von außerhalb der Börse. Der Börsengang des Stromversorgers Electrica im Juni dieses Jahres ist Gewissheit. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) am Unternehmen, das Siebenbürgen und den Norden der Walachei mit Strom versorgt, sollen dem Staat mindestens 390 Millionen Euro einbringen. Ein Vergleich mit ähnlichen Unternehmen erbrachte, dass Electrica mehr als 800 Millionen Euro wert sein würde. Eine offizielle Wertermittlung liegt jedoch nicht vor. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen 170,25 Millionen Euro Reingewinn, um fast 16 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Unternehmen lieferte im vergangenen Jahr 22,1 Prozent der landesweit gelieferten Strommenge. Der Kundenstamm beläuft sich auf 3,56 Millionen Endkunden. Der Energieminister will aus diesem Börsengang die größte Listung in der Geschichte der Bukarester Wertpapierbörse machen.

Rasdaq

Der Handel startete ganz furios am Sekundärmarkt in der vergangenen Woche. Dafür war aber ein Übernahmeangebot für den Metallverarbeiter Ductil (DUCL, 1 Lei, ISIN RODUCLACNOR3) verantwortlich, das gut über 90 Prozent des Tagesumsatzes in Höhe von umgerechnet 3,22 Millionen Euro ausmachte. Der Hauptindex Rasdaq-C ließ sich davon kaum beeindrucken. Er verlor am selben Tag 0,16 Prozent und fiel am Tag darauf unter die psychologische Marke von 1400 Punkten. Auf Wochensicht verlor der Index 2,3 Prozent und fiel unter die 1375-Punkte-Marke. Dafür aber wurde in der vergangenen Woche ordentlich Umsatz gemacht. Mit dem millionenschweren Übernahmeangebot kletterte der durchschnittliche Tagesumsatz auf 0,77 Millionen Euro.

Devisen

Der rumänische Leu legte in der vergangenen Woche kräftig zu im Verhältnis zu den Leitwährungen Euro und US-Dollar. Zum Euro legte der Leu 0,4 Prozent zu und drückte die europäische Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand zum Leu der vergangenen sieben Monate. So kostete ein Euro am  Montag nur noch 4,3986 Lei. Der US-Dollar verbilligte sich um 0,31 Prozent auf Wochensicht. Damit konnte die amerikanische Währung aber noch nicht die 3,20-Lei-Hürde unterbieten. So kostete ein US-Dollar am  Montag 3,2307 Lei.

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