Burgturnier muss sich selber finanzieren

Die Veranstaltungsreihe beginnt heute in Rosenau

Symbolbild: sxc.hu

Kronstadt - Helme, Streitkolben und Schwerter waren die Requisiten einer Pressekonferenz, die der Verein für Förderung und Entwicklung des Tourismus im Kreis Kronstadt/Braşov (APDT) in einer bekannten Kronstädter Gaststätte einberufen hatte. An ritterliche Tugenden wie Mut, Durchhaltevermögen, Einheit erinnerte APDT-Chef Christian Macedonschi, weil diese nun für das Abhalten der dritten Auflage des „Turniers der Burgen“ gefragt seien.

Die Finanzierung dieser Veranstaltungsreihe kann in diesem Jahr nicht mehr, wie bisher, vom Kreisrat über APDT gesichert werden. Die Hiobsbotschaft brachte der stellvertretende Kreisratsvorsitzende Mihai Pascu. Finanzielle Engpässe ermöglichen es nicht, aus dem Budget des Kreisrats rund 600.000 Lei dafür vorzusehen. Da gelten andere Prioritäten, wie z. B. Geldmittel für Modernisierung des Kreiskrankenhauses. Pascu, der 2007, damals als Direktor beim Kreisrat, ein erstes Mittelalter-Festival mitinitiiert und voll unterstützt hatte, äußerte seine Hoffnung, dass trotz dieser Probleme zahlreiche Touristen sich bei den in Rosenau/Râsnov (20.-22. Juli), Kronstadt (Schlossberg, 3.-5. August), Törzburg/Bran (10.-12. August), Fogarasch/Făgăraş (16.-19. August) und Marienburg/Feldioara (31. August) vorgesehenen Shows eintreffen. In Reps/Rupea könnte Ende September auch eine Etappe des Burgturniers abgehalten werden, nachdem wegen Bauarbeiten die im Juli vorgesehene Show verschoben werden musste.

„Ein Teutone (d. h. Deutscher Ritter) kämpft bis zuletzt und gibt nicht so leicht auf“, versicherte Macedonschi im Namen der Veranstalter. Auf Tourismusmessen, in Fachpublikationen wurde bereits für dieses Turnier geworben. Ein Rückzieher in allerletzter Minute würde einen schwer wiedergutzumachenden Imageverlust bedeuten. Deshalb werde das Turnier, wenn auch mit Kürzungen und Einsparungen, auch heuer stattfinden. Der Einsatz von Freiwilligen, kleinere Gagen für die Ritter, Hofdamen, Tänzer, Sänger und andere Mitarbeiter, neue Sponsoren, Entgegenkommen der Gastgeber-Bürgermeisterämter können diesen Engpass überwinden. Macedonschi hofft auch auf Werbung im Internet seitens der Blogger – womit viele Interessenten von nah und fern direkt erreichbar seien. Kronstadt müsse seinen Spitzenplatz im Tourismus unter den Landeskreisen verteidigen und ausbauen. Vor allem könnten Bukarester im Sommer überzeugt werden, ein Wochenende in Kronstadt und Umgebung einzuplanen und nicht stets die Schwarzmeerküste vorzuziehen. Mittelalterliche Spiele seien im Trend und bieten einen guten Anlass für einen Kronstadt-Aufenthalt. Ein gelungenes Burgturnier müsste auch die Veranstalter des europäischen olympischen Winterfestivals motivieren – sie stehen nämlich auch vor finanziellen Problemen. Der obligatorische Bau einer zweiten in der Schulerau gelegenen Eishalle bereitet ihnen nämlich großes Kopfzerbrechen.

Das Turnier der Burgen startet heute, um 17 Uhr, in der Rosenauer Burg. Im Programm stehen an diesem Wochenende Training und Wettkampf der Ritter und ihrer Pferde, mittelalterlicher Tanz und Musik, Feuerwerk mit der Gruppe Hypnosis und andere Überraschungen.