Bus-Tragödie: Staatstrauer und viele Fragezeichen

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

Unter Aufsicht von mehr als zwei Dutzend Elite-Ärzten sind die 47 Opfer des Busunglücks in Montenegro am späten Dienstagabend an Bord dreier Transportmaschinen der rumänischen Luftwaffe in die Heimat eingeflogen worden. Für die insgesamt 18 Toten der Bus-Tragödie ließ die Regierung auf dem Rollfeld des Luftstützpunkts 90 bei Otopeni eine Trauerfeier veranstalten. Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Per Luftbrücke sind die Opfer des in Montenegro verunglückten rumänischen Reisebusses am Dienstag in die Heimat eingeflogen worden – die 29 teils Schwerverletzten wurden in vier Bukarester Krankenhäuser transportiert, die 18 Leichname indes ins gerichtsmedizinische Institut überführt. Für letztere ließ die Regierung am Rollfeld eine Trauerfeier veranstalten, an der sich Premier Ponta und mehrere Minister beteiligten. Für Mittwoch hatte die Regierung Staatstrauer angeordnet.

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt derweil wegen fahrlässiger Tötung, da die nach und nach bekannt werdenden Details über die beiden Organisatoren der Unglücksreise etliche Fragezeichen in puncto Gewährleistung der Sicherheit der Reisegäste aufwerfen: So soll die Lizenz des Reiseveranstalters Mareea Travel laut Nationaler Tourismusbehörde abgelaufen sein, was ersterer jedoch bestreitet. Am Steuer des Unglücksbusses saß zudem offenbar kein Profi-Fahrer, sondern ein beurlaubter Polizist, der nebenberuflich als Fahrer tätig war und den sich das Busunternehmen Gregory Tour von einer anderen Transportfirma „ausgeliehen“ hatte. Die Bukarester Polizei verlautete, der 45-Jährige habe sich für diesen Zeitraum beurlauben lassen, allerdings keine Meldung über eine Auslandsreise erstattet, wie es die geltenden Regelungen vorsehen. Premier Ponta ordnete diesbezüglich eine Untersuchung an.