Cannabis-Dealerring gesprengt

Verzweigungen bis nach Spanien und Nordafrika

Karansebesch - Die Karasch-Severiner Polizeidienststelle zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens BCCO und Staatsanwälte der Direktion zur Untersuchung und Bekämpfung des Organisierten Verbrechens DIICOT von Reschitza haben in der Nacht auf Freitag in Karansebesch Hausdurchsuchungen organisiert und – so ihr anschließendes Kommuniqué – „Mitglieder eines internationalen Cannabis- und Psychopharmaka-Dealerrings festgenommen“. Eines der Mitglieder konnte in flagranti mit einem Kilogramm Cannabis erwischt werden. Die Hausdurchsuchungen waren zeitgleich in Karansebesch und in Ortschaften des Bistra-Tals durchgeführt worden. Der Cannabis ist in der Gemeinde Obreja sichergestellt worden. Der Dealer aus Obreja steht bei DIICOT im Verdacht, der Kopf der Dealerbande zu sein, die auch in Temeswar eine Zweigstelle hat. Die engen Beziehungen zwischen Temeswarer und Karansebescher Drogendealern sind der Polizei inzwischen bestens bekannt. Den Erkenntnissen der DIICOT-Staatsanwälte zufolge hat sich diese Bande ihren „Nachschub“ aus Spanien verschafft, wo dort lebende Rumänen, aber auch Spanier, den Cannabis aus Nordafrika beschafft und weitervermittelt haben.

Insgesamt hat DIICOT im nördlichen Banater Bergland in der Nacht auf Dienstag elf Hausdurchsuchungen durchgeführt und sechs mutmaßliche Bandenmitglieder für 24 Stunden zu Verhören abgeführt. Bei ihnen sind spezifische Ausstattungen und Geräte gefunden worden, die von Drogendealern zur Portionierung und verkaufsfertigen Verpackung des „Stoffs“ benutzt werden. Den sechs zwecks Vernehmungen beim Reschitzaer DIICOT-Sitz Abgeführten werfen die Staatsanwälte Einführung von Risikodrogen nach Rumänien, Distribution derselben und Drogenkonsum vor sowie die Verteilung von Psychopharmaka. Gleichzeitig wurden allein in Karansebesch acht regelmäßige Abnehmer der Drogen, die selber Drogenkonsumenten sind, identifiziert, die vermutlich zu den Stammkunden der Bande gehört haben. Mit diesen wurden vor Ort Verhörpotokolle aufgenommen. An den Hausdurchsuchungen waren auch Polizisten des Temeswarer Büros zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens BCCO und des Kreisinspektorats Karasch-Severin der Polizei beteiligt. Fachlich und logistisch sind die Polizeikräfte von der Bukarester Direktion für Internationale Beziehungen der Polizei unterstützt worden.