Chaos im Wintermärchen

Zahlreiche Ortschaften blieben ohne elekrischen Strom

Die Hauptstraßen in Temeswar wurden zwar geräumt, doch in die Nebenstraßen und in die Randviertel gelangten die Schneeräumungsmaschinen kaum.

Der Schnee brach viele Äste ab, die ihrerseits Stromkabel mitrissen oder geparkte Autos beschädigten. Fotos: Zoltán Pázmány

Temeswar – Die heftigen Schneefälle im Banat haben am Wochenende verschiedene unglückliche Vorfälle verursacht. Es ereigneten sich mehrere Autounfälle und einige Stadtteile/Gemeinden blieben stundenlang ohne Trinkwasser und/oder elektrischen Strom. Die Situation veranlasste das Temescher Kreisschulamt dazu, alle Temescher Kindergärten und Schulen für zwei Tage zu schließen. Auch der Flug- und Zugverkehr wurden von den schlechten Wetterbedingungen beeinträchtigt.

Zu schneien begann es am Freitagabend und es hörte bis Sonntag Mittag nicht auf. Unter dem Gewicht des Schnees brachen zahlreiche Äste und rissen die Stromkabel mit sich, sodass es zu mehreren Stromunterbrechungen kam. Die Stadt Temeswar blieb davon nicht verschont: Äste fielen auf die geparkten Autos oder auf die Straßen, sodass die Feuerwehr gerufen werden musste. Fünf Strommaste stürzten im Kreis Temesch um, mehrere Stromnetzwerke konnten nicht mehr genutzt werden, sodass am Sonntag 66 Temescher Ortschaften teilweise oder komplett ohne Strom blieben. Insgesamt 45.000 Enel-Kunden hatten am Montagmorgen immer noch keinen elektrischen Strom, insge-samt 57 Ortschaften meldeten zu Wochenbeginn immer noch Strompannen. Fast 200 Einsätze übten die Temescher Feuerwehrleute von Sonntag bis Montagmorgen aus. Besonders schwierig war die Situation in Lugosch, wo es seit Sonntagmorgen und bis Redaktionsschluss kein Trinkwasser und keinen elektrischen Strom gab.

Obwohl die Vertreter der Temeswarer Kommunalverwaltung versicherten, dass sie mit vollem Einsatz die Schneeräumung vornehmen, konnten gerade die Bürger aus den Randteilen beobachten, dass das Unterfangen viel zu wünschen übrig ließ. Auch die Mitarbeiter des Heizwerks Colterm und der Gesellschaft für Siedlungswasserbewirtschaftung Aquatim legten bei der Schneeräumung Hand an. Bürgermeister Nicolae Robu zeigte sich von den Schneemassen überrascht: „Ich habe noch nie so viel Schnee in Temeswar gesehen“, sagte er. Auf den Kreisstraßen verkehrte man unter schwierigen Bedingungen, die Straßen waren nur teilweise geräumt. Keine Straße musste jedoch werden des schlechten Wetters gesperrt werden. Auf der Autobahnstrecke Temeswar – Lugosch fuhr man am Samstag, als es noch heftig schneite, mit durchschnittlichen 60 Stundenkilometern.

Informationen zur Situation der Kreisstraßen gibt es unter der Telefonnummer 0731-540965. Ein schwerer Autounfall ereignete sich am Samstag bei Großkeweresch/Chevereşu Mare. Ein Autofahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und gelangte auf die entgegengesetzte Fahrbahn, wo er frontal auf ein anderes Fahrzeug prallte. Die 28-jährige Beifahrerin des an dem Autounfall schuldigen Fahrers kam dabei ums Leben, weitere vier Menschen wurden verletzt.
Auch der Flugverkehr am Internationalen Traian-Vuia-Flughafen verlief am Wochenende unter schwierigen Bedingungen. Die Flüge aus Bergamo, Madrid und Frankfurt wurden am Sonntag gestrichen. Eine Maschine, die aus Bukarest Richtung Temeswar abgehoben hatte, kehrte nach Otopeni zurück, da die Landebahn das sichere Landen nicht ermöglichte. Zusätzliche Infos zur aktuellen Lage der Flüge gibt es unter www.aerotim.ro. Dutzende Züge hatten Verspätung, jedoch wurde keine Verbindung wegen des schlechten Wetters komplett gestrichen.
Noch heute bleiben Kindergärten und Schulen im Kreis Temesch geschlossen.