CNATDCU-Chef tritt wegen neuen Plagiatsregeln zurück

Befunde in der Causa Tobă und Pandele

Bukarest (ADZ) - Der Präsident des Nationalen Rats für die Überprüfung akademischer Titel, Diplome und Zertifikate (CNATDCU), Viorel Barbu, ist am Dienstag wegen der vom Senat verwässerten Antiplagiatsgesetzgebung von seinem Amt zurückgetreten. Laut neuen Regelungen stehe dem Gremium fortan nur noch eine „dekorative Rolle“ zu, Befugnisse habe es offenkundig keine mehr, von daher sei er persönlich „nicht gewillt, meine Zeit zu vergeuden“, teilte der Mathematiker mit. Regierungschef Dacian Cioloş äußerte am Mittwoch sein tiefes Bedauern ob Barbus Rücktritt und seine Bestürzung über die vom Senat verabschiedeten Änderungen.

Trotz Barbus Abgang trat die CNATDCU-Vollversammlung am Mittwoch nichtsdestotrotz zusammen, um in der Causa der Plagiatsvorwürfe gegen Ex-Innenminister Petre Tobă und den amtierenden Bürgermeister von Voluntari, Florentin Pandele, abzustimmen. Das Gremium befand, dass deren Dissertationen aus den Jahren 2011 bzw. 2008 „massive Plagiate“ aufweisen, und empfahl entsprechend die Aberkennung der beiden Doktortitel.

Der erst jüngst zurückgetretene Innenminister scheint sich jedoch mit dem Verlust seines akademischen Grads nicht so leicht abfinden zu wollen: Medienberichten zufolge soll Tobă nämlich bei der Generalstaatsanwaltschaft Anzeige gegen den CNATDCU-Rat erstattet haben, dem er Amtsmissbrauch vorwirft.