Das Banat im Blick: Wandel – Erinnerung – Identität

Konferenz der Deutschen Gesellschaft bringt Experten aus dem In- und Ausland an einen Tisch

Bei der Vernissage der Ausstellung zum 300. Jahrestag der Befreiung Temeswars von der osmanischen Herrschaft. Die Teilnehmer an der Konferenz werden sich die Expo am 31. August anschauen.

Temeswar - Eine Konferenz mit dem Titel „Das Banat im Blick: Wandel – Erinnerung – Identität“ findet Mitte nächster Woche in Temeswar statt. Dazu laden die Deutsche Gesellschaft, die Konrad-Adenauer-Stiftung, das Regionalforum Banat des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und die Landsmannschaft Banater Schwaben aus Deutschland ein. Organisiert wird die Veranstaltung am Dienstag und Mittwoch, am 30. und 31. August, ab 9.30 Uhr, im Karl-Singer-Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses.

Die Tagung nimmt im Jubiläumsjahr „300 Jahre Banater Schwaben“ das Banat in ihren Fokus und bietet Fachleuten sowie Zeitzeugen die Möglichkeit, das politische, kulturelle, gesellschafts- und bildungspolitische Leben in dieser multiethnischen Region zu beleuchten, sowie die Zusammenarbeit zwischen der rumänischen Mehrheitsgesellschaft und der deutschen Minderheit in Vorträgen, Kurzreferaten, Podiumsdiskussion und Lesungen aufzuzeigen.

Nach der Begrüßung durch den DFDB-Vorsitzenden Dr. Johann Fernbach, den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Harmut Koschyk sowie den kommissarischen Leiter des Auslandsbüros Rumänien der Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Beckmann-Dierkes, geht es ab 10 Uhr mit Vorträgen weiter. Der Soziologe Prof. Dr. Anton Sterbling referiert zum Thema „Das Banat im Wandel der Zeit – das Banat als Realität und Mythos“. Es folgt um 10.45 Uhr ein Vortrag zum Thema Migration, Grenzziehung und Gruppenidentität am Beispiel der Banater Schwaben, von Dr. Matthias Beer, einem Historiker aus Tübingen. Ab 11.45 Uhr spricht der Archivar der Römisch-Katholischen Diözese Temeswar, Claudiu Călin, über das religiöse Erbe der Banater Schwaben und der Berglanddeutschen. Um 12.30 Uhr steht eine von Robert Schwarz von der Deutschen Welle moderierte Podiumsdiskussion mit den Referenten auf dem Programm. Nach der Mittagspause geht es weiter mit Vorträgen zum deutschen Unterricht in Rumänien (14.30 Uhr, Dr. Cristina Bojan, Klausenburg), zur deutschen Schule im Banat am Beispiel Nitzkydorf, des Geburtsortes von Nobelpreisträgerin Herta Müller (15.15 Uhr, Tiberiu Buhn²-Dariciuc, Lehrer und Autor der Monografie der Nitzkydorfer Schule 1785 – 2015) und zum deutschen Theater im Banat (16.15 Uhr, Lucian V²r{²ndan, Intendant des Deutschen Staatstheaters Temeswar und Staatssekretär im rumänischen Kulturministerium). Abschließend ist um 18 Uhr eine Podiumsdiskussion geplant. Um 19 Uhr steht ein Leseabend in der Moderation von Christel Ungar-Ţopescu auf dem Programm. Es lesen die Autoren Balthasar Waitz und Horst Samson.

Der zweite Konferenztag startet um 9.30 Uhr mit einem Vortrag von Ignaz Bernhard Fischer, dem Vorsitzenden des Vereins der ehemaligen Russlanddeportierten, mit dem Titel „Mein Leben im Banat“. Um 10.15 Uhr spricht Prof. Dr. Smaranda Vultur über die „Gelebte Geschichte – Erzählte Geschichte. Trauma und Identität bei den Banater Schwaben“. Als Tagungshöhepunkt ist die Besichtigung der Ausstellung„Die Anfänge einer europäischen Stadt“ vorgesehen, der Ausstellung zum 300. Jahrestag der Befreiung Temeswars von der osmanischen Herrschaft 1716 und dem Beginn der deutschen Siedlungsgeschichte im Banat, in der Theresien-Bastei. Der Besuch ist für 11 Uhr angesetzt. Eine Diskussion mit den Kuratoren der Ausstellung, Dr. Ciprian Glăvan und Claudiu Sergiu Călin, schließt die Konferenz ab. Das Schlusswort der Tagung sprechen Peter-Dietmar Leber, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben, und Dr. Andreas H. Apelt, der Bevollmächtigte des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e.V.