Das Geschehene nicht vergessen

In Großkarol wurde der Verschleppung zur Zwangsarbeit der Sathmarschwaben gedacht

Botschafter Werner Hans Lauk, Johann Forstenheizler, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ und der Vorsitzende des DFDR, Dr. Paul-Jürgen Porr (v.l.) bei der Kranzniederlegung am Friedhof.
Foto: Andrey Kolobov

Sathmar - Die Veranstaltung zum Gedenken an die Deportation der Sathmarer Schwaben in die UdSSR, die sich heuer zum 69. Mal jährte, fand am Samstag in Großkarol/Carei statt. Am Gottesdienst und der Kranzniederlegung am Friedhof nahmen u.a. der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Dr. Paul-Jürgen Porr, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ, der Vorsitzende des Regionalforums Nordsiebenbürgen, Johann Forstenheizler, sowie der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien, Werner Hans Lauk, und der deutsche Konsul in Temeswar/Timişoara, Rolf Maruhn, teil.

„Im Januar 1945 wurde fast die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung, die einen deutschen Namen trug, nicht nur aus Nordsiebenbürgen, sondern auch aus dem Banat und aus Südsiebenbürgen, zur Zwangsarbeit in die UdSSR verschleppt. Es war eine Kollektivbestrafung für das gesamte Deutschtum aus Rumänien, egal ob die Betreffenden bis 1944 Nazis waren, oder – im Gegenteil – sogar Antifaschisten“, erinnerte Dr. Porr in seiner Ansprache nach der Messe. „Für all das empfundene Leid beugen wir heute unsere Häupter und verneigen uns vor Ihnen – der Generation meiner Eltern“, schloss er. Botschafter Lauk rief die Anwesenden dazu auf, das Geschehene nicht zu vergessen und dafür zu sorgen, dass eine solche Tragödie nie wieder passiert. Anschließend an den Gottesdienst, der vom römisch-katholischen Bischof Eugen Schönberger zelebriert wurde, versammelte man sich am Friedhof, wo am Denkmal für die Deportierten Kränze niedergelegt wurden.

Die Gedenkfeier wurde im Forumsjugendzentrum fortgesetzt. In seiner Wortmeldung ließ der Präfekt des Kreises Sathmar/Satu Mare, Eugeniu Avram, die Geschichte der Deportation Revue passieren. Der Vorsitzende des Kreisrates von Sathmar, Adrian Ştef, schloss seine Ansprache mit den Worten: „Dasselbe darf nie wieder passieren, weder den Deutschen noch den Rumänen oder Ungarn“.