Denkmäler, Bücher, Tagungen, Ausstellungen

25 Jahre Revolutionsgedenkstätte Temeswar

Dem feierlichen Anlass wohnten auch der deutsche Konsul Rolf Maruhn (links im Bild) und der Parlamentsabgeordnete Ovidiu Gant bei. Im Hintergrund die ausgestellten Arbeiten des Künstlers Traian Abruda: sie zeigen die von ihm angefertigte Buch- und Zeitschriftenumschläge.
Foto: Constantin Duma

Vor rund 25 Jahren im April 1990 wurde die Revolutionsgedenkstätte in Temeswar gegründet. 13 Denkmäler, ein Fragment der Berliner-Mauer beim Sitz der Revolutionsgedenkstätte, eine Denkmalskirche bei Popesti-Leordeni zur Erinnerung an die dort verbrannten erschossenen Demonstranten, zahlreiche Buchvorstellungen, Ausstellungen, Teilnahmen an Tagungen sind nur ein Teil des vielfältigen Tätigkeitsbereichs, mit dem sich die Revolutionsgedenkstätte in Temeswar bei ihrem Jubiläum rühmen kann. Ein hauseigener Verlag, ein Revolutionsmuseum und ein Forschungs-, Dokumentations- und öffentliches Informationszentrum über die Revolution von 1989 gehören auch dazu.

Die 12 Denkmäler zur Erinnerung an die Revolution 1989 wurden in Temeswar an Stellen, wo Demonstranten erschossen wurden, von Bildhauern aus dem In- und Ausland angebracht. Zur Erinnerung an die Märtyrer der Revolution wurde auch der Gedenkkomplex auf dem Heldenfriedhof in Temeswar errichtet, wo beim nach Plänen des Architekten Ionel Pop angefertigten Denkmal ein ewiges Licht brennt, wie der Vorsitzende der Revolutionsgedenkstätte hervorhebt. „Die Säule der Helden der Revolution“ ist das jüngste und 13. den Opfern der Revolution gewidmete Denkmal, ein Werk des Temeswarer Bildhauers und Hochschullehrers Eugen Barzu, das November 2014 im Hof der Revolutionsgedenkstätte aufgestellt wurde.

Mehrere zehntausende Besucher aus dem In- und Ausland zählte die Revolutionsgedenstätte bisher, allein 1.000 Schüler besichtigten in der vor kurzem landesweit veranstalteten „Scoala altfel“-Woche (Schule anders) die Gedenkstätte, so der Historiker Gino Rado, einer der zwei stellvertretenden Vorsitzenden der Gedenkstätte.

 „Temeswar war das Tor, das Rumänien dieses wunderbare und zugleich recht schwer weiterzutragende Geschenk überreicht hat. Es ist sehr leicht die Freiheit zu erhalten, aber gleich einem Kind muss diese gepflegt, erzogen, gut kleidet, und besonders von allen nicht in übertriebenem Eifer sondern mit tiefgreifender Verantwortung angenommen werden“, so der Univ.-Prof. Dr. Marcel Tolcea bei der Eröffnung der Ausstellung „Punkt und vom... Buch“ („Punct si de la... carte“) des Künstlers Traian Abruda, langjähriger Mitarbeiter der Revolutionsgedenstätte, der für die in der Zeitspanne 2007-2015 entworfene Buch- und Zeitschriftenumschläge zuständig ist.

Desgleichen wurde auch das 15. wissenschaftliche Informationsblatt der Revolutionsgedenkstätte „Memorial 1989“ vorgestellt. Es handelt sich dabei um den ersten in diesem Jahr veröffentlichten Band der Zeitschrift. 2015 wurde auch die erste deutschsprachige Ausgabe des wissenschaftlichen Informationsblatts herausgegeben und im Dezember soll zusammen mit dem zweiten Informationsblatt auch eine Ausgabe der Zeitschrift in englischer Sprache erscheinen.