Der „Haldeboatschi“ als zentrales Motiv

Das Wappen von Heldsdorf wurde durch Regierungsbeschluss genehmigt

Das neue, offizielle Wappen von Heldsdorf

Wappen der Heimatgemeinschaft Heldsdorf in Deutschland

Kronstadt - Eine weitere Gemeinde im Burzenland, nämlich Heldsdorf/Hălchiu, hat seit Kurzem ein offiziell genehmigtes Wappen. Der diesbezügliche Regierungsbeschluss wurde am 23. April d. J. im Amtsblatt (Monitorul Oficial al României) veröffentlicht. Beachtung verdient der Umstand, dass das zentrale Motiv des traditionellen Heldsdörfer Wappens in das neue Wappen der politischen Gemeinde Heldsdorf übernommen wurde. Gemeint ist die Gestalt des sagenumwobenen Gründers von Heldsdorf und Erbauers der Heldenburg, Graf Falkun, im Volksmund „Haldeboatschi“ oder „Haldebautschi“ genannt. Ein Medaillon mit dem „Haldeboatschi“ krönt beispielsweise das Prospekt der mehr als 200 Jahre alten, vor einigen Jahren gründlich restaurierten Thois-Orgel in der evangelischen Kirche von Heldsdorf.

Das neue Heldsdörfer Wappen begnügt sich allerdings nicht bloß mit dem „Haldeboatschi“. Das Wappenschild in Form eines auf die Spitze gestellten gleichschenkligen Dreiecks mit abgerundeten Schenkeln ist in ein oberes und in ein unteres Feld gegliedert. Das obere Feld enthält auf rotem Grund in doppelter Ausfertigung ein stilisiertes goldenes Zeichen, das in der Blasonierung (Wappenbeschreibung) als ein auf einer Schlittenkufe ruhender halber Kreisbogen beschrieben wird, den ein senkrechter Pfeil mit beidseitiger Spitze kreuzt. Dabei handelt es sich eigentlich um das traditionelle Heldsdörfer Viehbrandzeichen. Seine Aufnahme ins Wappen symbolisiert die traditionelle Hauptbeschäftigung der Heldsdörfer, nämlich die Viehzucht. Dass das Zeichen doppelt vorkommt, soll anzeigen, dass zur politischen Gemeinde Heldsdorf zwei Ortschaften gehören (Heldsdorf und Neudorf/Satu Nou).

Im unteren Wappenfeld sieht man auf goldenem Grund die Büste eines rot gekleideten bärtigen Ritters, eben den „Haldeboatschi“, der in der rechten Hand einen auf der Schulter ruhenden Streitkolben, auch Morgenstern genannt (Symbol der Wehrhaftigkeit) und in der linken Hand eine goldene Kugel (Symbol der Vollkommenheit) hält. Rechts und links vom „Haldeboatschi“ befindet sich je ein schwarzes Kreuz mit gleichlangen Armen (griechisches Kreuz). In der Wappenbegründung (im Anhang des Regierungsbeschlusses) gibt es keine Erklärung zur Sinnhaftigkeit dieses Symbols. Vermutlich steht es für die beiden wichtigsten Konfessionen in der Gemeinde (griechisch-orthodox und evangelisch A. B.). Gekrönt wird das Heldsdörfer Wappen durch eine Mauerkrone mit einem Turm, was anzeigen soll, dass Heldsdorf den Rang einer Gemeinde hat.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die Heimatgemeinschaft Heldsdorf in Deutschland, der die nach Deutschland ausgewanderten Heldsdörfer angehören, ein eigenes Wappen hat, auf dem ebenfalls der „Haldeboatschi“ zu sehen ist, mit Streitkolben in der einen und Kugel (diese allerdings schwarz) in der anderen Hand. Dieses Wappen wurde vor einigen Jahren, zusammen mit den Wappen der anderen Burzenländer Heimatortsgemeinschaften, bei der Ostdeutschen Wappenrolle registriert.