Deutsche Spezialabteilung mit herausragenden Ergebnissen

Sieben Schülerinnen und Schüler erzielten die Höchstnote 1

Kreativ, intelligent, erfolgreich: Die Schüler der Deutschen Spezialabteilung an der Nikolaus-Lenau-Schule haben besonders gute Ergebnisse beim Abitur erzielt. Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Im Festsaal der Nikolaus-Lenau-Schule in Temeswar/Timișoara ging es am letzten Schultag, dem 14. Juni, voller Emotionen zu. Die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Spezialabteilung (DSA) bekamen ihre Abiturdiplome und nahmen Abschied von jenen Menschen, die ihnen in den vergangenen vier Jahren sehr nahe gestanden waren, nämlich den Unterrichtenden. Ein besonders gutes Ergebnis erzielte die zwölfte Mathematik-Informatik-Klasse beim deutschen Abitur: Der Klassendurchschnitt lag bei 1,77.
DSA-Leiterin Sigrid Kadur erwähnte in ihrer Abschlussrede einige der lustigsten Erlebnisse mit dieser Klasse. Sei es, dass sie die Musik in den Pausen zu laut geschaltet, die Klasse umgestaltet oder gar ein Klavier ins Klassenzimmer geholt hatten – der Spaß war mit dieser Klasse so gut wie vorprogrammiert. Etwas Besonderes war auch das Gesuch dieser Klasse an die Schulleitung, sie möge einen Tischtennistisch mit Netz für die Klasse erwerben. Dank der Beharrlichkeit und Argumentation der Schüler konnte dieser Wunsch schließlich erfüllt werden, wenn auch der Tisch zunächst für den Sportsaal gedacht war und erst später in der Klasse landete. Den Erfolg dieser Klasse, die sie als besonders kreativ bezeichnete, drückte Sigrid Kadur auch in Zahlen aus: Alle 26 Schülerinnen und Schüler absolvierten erfolgreich die Abiturprüfung, die sie einige Monate vorher abgelegt hatten. Sieben Schülerinnen und Schüler erhielten die Note 1,0, wobei 21 von ihnen eine 1 vor dem Komma beim Abitur hatten. Die Schüler Anamaria Palade und Philip Nicola erhielten für ihre herausragenden Leistungen DAAD-Vollstipendien für ein Studium in Deutschland. Sie werden im künstlerischen Bereich bzw. Medizin studieren, ließ Sigrid Kadur wissen.
Der feierlichen Diplomübergabe, die mit dem traditionellen „Gaudeamus igitur“ begann, wohnten auch der deutsche Konsul in Temeswar, Ralf Krautkrämer, und die Vertreterin des rumänischen Bildungsministeriums, Dr. Petra Kory vom Germanistiklehrgang der West-Universität Temeswar, bei. „Seit fast 150 Jahren bietet die Lenau-Schule ihren Schülerinnen und Schülern eine hervorragende, höchsten deutschen und rumänischen Ansprüchen gerecht werdende Ausbildung und stellt so die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Die Lenau-Schülerinnen und –Schüler haben allen Grund, stolz auf ihre Schule zu sein. Nicht nur im Banat, sondern im ganzen Land und darüber hinaus hat diese Schule einen besonders guten Ruf“, sagte der deutsche Konsul. „Eine Reise beginnt mit dem ersten Schritt in die richtige Richtung, besagt ein Sprichwort aus Hawaii. Diesen ersten Schritt habt Ihr heute getan. Ihr habt eure Abiturdiplome in der Tasche, und zwar mit traumhaften Ergebnissen. Damit habt Ihr das erste Ziel eurer Lebensreise erreicht und Ihr könnt, mit Recht, stolz darauf sein“, betonte auch Petra Kory, die Vorsitzende der rumänischen Reifeprüfungskommission, die den Schülern riet, sich sehr ernst mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen.
DSA-Leiterin Sigrid Kadur erklärte für die ADZ, dass ungefähr die Hälfte der Schüler ins deutschsprachige Ausland zieht und die andere Hälfte in Rumänien studieren möchte. Unter ihnen gäbe es viele, die Medizin und Informatik studieren wollten. „Der Klassendurchschnitt liegt in Deutschland immer bei etwa 2,4. Diese Schüler sind fast eine ganze Note besser. Solche Jahrgangsergebnisse gibt es tatsächlich in Deutschland nicht“, sagte Sigrid Kadur. Die Traumnote 1 hatten die Schülerinnen und Schüler Ruxandra Dumitru, Mihai Fălcușan, Aurora Frățilă, Valentin Ganț, Philip Nicola, Iulia Telescu und Radu Tulcan geschafft.
„Ganz besonders macht diesen Jahrgang erstens die Tatsache, dass sie alle sehr freundlich sind. Sie haben auf der anderen Seite unheimlich viel Unfug gemacht, aber sie waren alle auch sehr kreativ. Und diese Kreativität, verbunden mit Intelligenz, hat sie unschlagbar gemacht“, fügte Sigrid Kadur hinzu. Zur Förderung des Gemeinschaftsgefühls in der Klasse hatte in erheblichem Maße auch Klassenlehrerin Violeta Ruican, die Informatik an der Lenau-Schule unterrichtet, beigetragen.