Deutschsprachiges Bildungswesen in Zahlen

Mäßiger Zuwachs an den deutschen Schulen in ganz Rumänien verzeichnet

Das Hermannstädter Brukenthalgymnasium begrüßte im vergangenen September 115 Fünftklässler.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Die Schulkommission des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) hat die Statistik der deutschsprachigen Kindergärten, allgemeinbildenden Schulen und Lyzeen für das Schuljahr 2011/2012 zusammengestellt. Die Zahlen weisen einen Zuwachs in allen Bereichen des deutschsprachigen Bildungswesens auf. Die größte Veränderung betrifft die Kindergärten: Um rund 13 Prozent nahm die Anzahl der Kinder im Vergleich zum Vorjahr zu. Am wenigsten, um nur 0,53 Prozent, hat sich die Anzahl der Schüler der 1. bis 8. Klassen vergrößert. In der Oberstufe ist ein Schülerzuwachs um fast 2,5 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt besuchen in diesem Schuljahr 14.269 Schüler Klassen mit deutscher Unterrichtssprache. Die Gesamtzahl der in der Statistik erfassten Kinder in deutschsprachigen Kindergartengruppen beträgt 6264.

Die zahlreichsten Kindergartengruppen und Schulklassen im Westen und Norden des Landes befinden sich weiterhin in den Verwaltungskreisen Temesch/Timiş und Sathmar/Satu Mare. Auch nach einem beträchtlichen Rückgang der Zahl der Kindergartenkinder von 814 auf 680, führt Kreis Temesch mit großem Abstand vor dem Kreis Sathmar (280 Kinder). Dasselbe gilt auch für das Schulwesen. Am Temeswarer Nikolaus-Lenau-Lyzeum drücken in diesem Schuljar 1267 Schüler die Bank. Am Sathmarer Johann-Ettinger-Lyzeum sind es hingegen nur 658 Schüler. Den dritten Platz in diesem Landesteil beleget das Arader Adam-Müller-Guttenbrunn-Lyzeum mit 483 Schülern.

Die Statistik des Landesforums führt für das Altreich nur zwei Schulen aus Bukarest an: das Nationalkolleg Johann Wolfgang von Goethe und das Theoretische Lyzeum „Alexandru Vahuţă“, wobei das letztere nur die Klassen 1 bis 8 vorzuweisen hat. Die Gesamtzahl der Schüler an den deutschsprachigen Schulen in Bukarest beläuft sich auf 1554 und ist im Vergleich zum Vorjahr um 17 Schüler gesunken. Die schülerreichste deutschsprachige Bildungseinrichtung des Landes bleibt wie auch im Vorjahr das Goethe-Kolleg. Die Zahl der Kindergartenkinder in Bukarest stieg von 503 auf 650 um mehr als 29 Prozent.

Im Gesamtrating des deutschsprachigen Bildungswesens in Rumänien führt jedoch weiterhin  Siebenbürgen. Um 14,2 Prozent nahm die Anzahl der Kindergartenkinder im laufenden Schuljahr zu. Führend bleiben die Verwaltungskreise Hermannstadt/Sibiu (1579) und Kronstadt/Braşov (1112). Den dritten Platz belegt der Kreis Muresch (488). Über 43,5 Prozent aller Schüler der 1. bis 8. Klassen in Siebenbürgen gehen im Kreis Hermannstadt zur Schule (2783). Den zweiten Platz belegt der Kreis Kronstadt mit 1773 Schülern. Die meisten Kronstädter Kinder besuchen das Johannes-Honterus-Lyzeum (875), das im Landesvergleich mit insgesamt 1297 Schülern die zweitstärkste Schule bleibt.

Bedauerlicherweise verschwanden in diesem Schuljahr aus der Statistik, wegen der Schließung der deutschen Abteilungen, die Oberstufen des Nationalkollegs Mihai Eminescu in Großwardein/Oradea und der Schule in Oberwischau/Vişeu de Sus. Interessant zu erfahren wäre, in welchem Prozentsatz all diese Kinder tatsächlich in deutscher Sprache unterrichtet werden.