Die Brücke als Symbol

Kronstädter Studenten restaurieren alte Haushaltsgegenstände

Ein Teil der renovierten Haushaltsgegenstände, die in der Mansarde des Baiulescu-Hauses ausgestellt wurden.
Foto: der Verfasser

Kronstädter Studenten von der Fakultät für Holzindustrie und ihre Lehrerin, Prof. Dr. Maria Cristina Timar, sorgten dafür, dass mehrere alte Haushaltsgegenstände von dem Dachboden eines sächsischen Hauses in Marienburg/Feldioara auf einem anderen Dachboden – jenem des Baiulescu-Hauses auf der Kronstädter Postwiese – landeten. Die damit verbundene Restaurierungsaktion erhielt den Projektnamen „Podul – Die Brücke“. Nun hat das rumänische Wort „pod“ auch die Bedeutung „Dachboden“. In diesem Fall war dieses Wortspiel durchaus gerechtfertigt, denn es ging nicht nur um den Dachboden als Ort, wo oft viel Gerümpel gelagert und vergessen wird, sondern auch um die symbolische Brücke zwischen Menschen und Institutionen oder vom Weggeworfenen zum Wertvollen.

Die Ausstellung mit den restaurierten Gegenständen wurde anlässlich des diesjährigen Etnovember-Festivals in der Mansarde des Baiulescu-Hauses gezeigt. Zu sehen waren vor allem Gegenstände aus Holz (Stühle, Rahmen, eine Kartoffelpresse und anderes), aber auch ein Bügeleisen, ein Schleifstein, ein Fleischwolf. Es gab sogar einen Gegenstand aus Holz, der wie eine hochgestellte verzierte Büchse aussah, dessen Verwendungszweck aber ungeklärt blieb, sodass die Beschriftung in der Art „nicht näher identifiziertes Objekt“ lauten musste.

Prof. Timar beschrieb die Etappen dieses Projektes: Zuerst war es das eher zufällige Auffinden der Gegenstände auf einem praktisch verlassenen Dachboden. Dann folgten eine Bestandsaufnahme, die Untersuchung, die Restaurierung und zuletzt die Ausstellung. Nicht alles erwies sich als Gerümpel. Vieles konnte gerettet werden und könnte eventuell dem Volkskundemuseum in Kronstadt/Braşov gespendet werden. Die ins Projekt eingebundenen Studentinnen und Studenten, jene aus dem ersten Studienjahr bis hin zu jenen der Masterkurse, machten begeistert mit und fühlten sich, sagt Timar, wie Pflegeeltern verlassener Kinder.

Anlässlich der Vernissage trat das „Codex“-Ensemble auf, das in der Besetzung Ignac Filip (Flöte), Paul Cristian (Cemballo), Zsombor Lazar (Cello) und als Gastsolistin Alina Nauncef (Geige) ein gelungenes Konzert mit Barockmusik bot. Alte Musik mit vielen Variationen und Verzierungen (so Filip) wurde gespielt und „wiederbelebt“ – auch das eine musikalische Brücke zur Ausstellung der vor dem Wegwerfen geretteten Gegenstände aus Marienburg.