Die Donau dürfte gefahrenfrei kommen

Wasserwirtschaft gibt vorsichtige Entwarnung wegen Überflutungen

Neumoldowa/Reschitza - Das System der Wasserbewirtschaftung Karasch-Severin (SGA C-S) geht von der Überzeugung aus, dass die Donau, die in Mitteleuropa so verheerend wütete, beim Eintritt in den Donauengpass beim Eisernen Tor/Djerdapp bereits harmlos sein wird, zumal die beiden Stauseen Eisernes Tor I und II bereits durch Entleerung aufnahmebereit gemacht wurden. „Die prognostizierte Durchflussmenge wird nicht einmal die Höchstwerte des vergangenen Frühjahrs erreichen“, sagte Dorin Gavril, der Direktor von SGA.

Gefahren können allerdings von den Platzregen ausgehen, die für die kommenden Tage vorausgesagt wurden und die, bei örtlich bis zu 60 Liter/Quadratmeter Niederschlag, zu lokalen Überschwemmungen mit allen in einer Gebirgsgegend möglichen Nebenerscheinungen führen können: Schlammlawinen, Muren, plötzlich hochwasserführende Bäche. Sollten die erwarteten Regenmassen dieser Woche um Vieles die Prognosen der Meteorologen übertreffen, erst dann könnten örtlich Überschwemmungprobleme an in die Donau mündenden Wasserläufen auftauchen, beruhigen die Hydrologen der Wasserwirtschaft SGA die Bevölkerung. Die Flutwelle der Donau, die durch den hochwasserführenden Inn ausgelöst wurde, weil sie in Passau auf eine Flutwelle der Donau traf, wird bis zum Eintritt auf rumänisches Hoheitsgebiet abgeflacht sein. Davon gehen die Hydrologen aus, zumal keine neue Flutwelle von anderen in Mitteleuropa in die Donau mündenden Flüssen – Drau, Sava, Theiß – hinzugekommen ist.

„Die Durchflussmenge von rund 8500 Kubikmetern in der Sekunde, die am 10. Juni in Budapest gemessen wurde, wird am 16. Juni mit leicht erhöhten Werten – wir schätzen: 10.500 Kubikmeter in der Sekunde – Rumänien erreichen. Allerdings liegt diese Durchflussmenge noch immer weit unter den Höchstwerten des letzten Jahrzehnts, die bei über 12.500 Kubikmeter in der Sekunde lagen – und damals tatsächlich eine Gefahr darstellten. In diesem Frühjahr, Mitte April 2013, hatte die Donau im Raum des Eisernen Tors schon einmal eine Durchflussmenge von 11.500 Kubikmeter/Sekunde“, sagte Dorin Gavril. „Aber das hat vor zwei Monaten auch keine besonderen Probleme geschaffen. Örtliche Schwierigkeiten mit den Wassermassen könnte es an Bächen und nicht regulierten größeren Wasserläufen geben, nicht aber mit der Donau auf dem Gebiet des Verwaltungskreises Karasch-Severin.“