Die Schutzhütte Bărcaciu im Fogarascher Gebirge

Die Bărcaciu-Hütte ist eine kleine einfache Berghütte.

Bis hinauf zum Kamm sind es von der Hütte rund drei Stunden.
Fotos: der Verfasser

Eine der wenigen noch in Betrieb befindlichen echten Bergschutzhütten ist Cabana Bărcaciu im Fogarascher Gebirge. Zu ihr gelangt man von Freck/Avrig an einem asphaltierten Weg entlang des Avrig-Baches rund 14 Kilometer bis zum Gästehaus Poiana Neamţului. Von da geht es nur noch zu Fuß weiter auf einem Pfad, der mit dem roten Kreuz gekennzeichnet ist. Zwar führt der Weg anfangs noch auf einem Forstweg, aber bald überquert man (rechts in Gehrichtung) auf einem Holzsteg den Bach und es beginnt ein recht anstrengender Aufstieg. Bis zur Schutzhütte muss man mit einer Wanderzeit von rund 2 ˝ Stunden rechnen. Auf dem Weg treffen wir einen Hirten, an der mit drei Eseln ins Tal absteigt, um von dort für die nächste Woche in Säcken verpackte Proviant für die Sennhütte hinaufzubringen. Bis vor wenigen Jahren wurde so auch die Schutzhütte versorgt. Heute sind die Esel von einem Geländewagen ersetzt, der es schneller und einfacher auf dem schwer befahrbaren Forstweg hinauf zur der Hütte schafft, die bei 1550 Metern Höhe liegt. Ob das auch an schneereichen Wintertagen klappt, ist zu bezweifeln.

Die Hütte ist klein und wird von Mihai Petre und seiner Ehefrau Mariana bewirtschaftet. Der Schlafraum mit Pritschen kann rund 20 Personen beherbergen und dient auch als Speisesaal, wenn das Wetter ungünstig ist und nicht draußen an den Holztischen gespeist werden kann. Frau Mariana erweist sich als gute Köchin. Vor allem die Gemüsesuppe und die Doppelportion Kletitten (zu je 10 Lei) sind zu empfehlen. Tee gibt es auch – in Großportionen, die in Bierkrügen mit der Aufschrift Bărcaciu und mit dem Logo der Schutzhütte (ein stilisierter Auerhahn) zu 5 Lei angeboten werden.
Wer nicht auf Pritschen schlafen will, zahlt zusätzliche 5 Lei (also 35 Lei) und schläft in einem kleinen Zimmer, wo es einen Tisch, eine Bank, zwei Stühle und drei Stockbetten gibt. Eine Besonderheit: da gibt es auch Hausschuhe, um die schweren (oft auch unsauberen) Bergschuhe für einige Stunden loszuwerden. Die sind gut, wenn man hinaus zur nahen Toilette oder zu den Waschbecken gehen muss, die sich hinter der Schutzhütte befinden. Tourenskier und Schneeschuhe sind an einer Außenseite der Hütte angebracht – ein Angebot für die Fans solcher Winteraktivitäten.
Nach einem Abfallbehälter sucht man da umsonst. Die Wanderer werden gebeten, ihren Müll auch mitzunehmen, dafür gibt es sogar manchmal kostenlos auch einen Plastik-Müllbeutel. Das ist verständlich, wenn es hinunter ins Tal geht – aber wer eine Kammwanderung unternehmen will, wird wohl achten, möglichst wenig Müll mit sich zu schleppen. In der nächsten Folge: Trassen die man von B˛rcaciu aus unternehmen kann.