DNA-Chef Daniel Morar äußert sich zu Wahlfälschung

Stimmen von Toten und Soldaten in Afghanistan

Foto: sxc.hu

Bukarest (ADZ/Mediafax) - Bei dem Referendum über die Absetzung des Staatspräsidenten Traian Băsescu habe es sichtlich Fälschungen gegeben, geht aus den Ermittlungen der  Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA hervor. Das äußerte der Chef dieser Gerichtsinstanz am Sonntagabend in einem Interview des Fernsehsenders Realitatea TV.

Es hat sich herausgestellt, dass fiktive Personen gewählt hätten, deren Angaben aus dem Personalausweis und Personenkennziffer sich in keiner Datenbank der Einwohnermeldeämter wiederfinden. Gewählt haben in ihrem Heimatort auch Personen, die im Ausland arbeiten und sich am Tag des Volksentscheids gar nicht in Rumänien aufhielten, oder Häftlinge, ebenso Soldaten in Afghanistan, ja sogar Tote hätten laut Wählerlisten ihre Stimme abgegeben.

Untersuchungen laufen in fünf Landeskreisen, sagte Morar. Die Überprüfungen hätten ergeben, dass die Wahlergebnisse in zig Wahlbezirken dieser Kreise „um fünf, zehn, fünfzehn Prozent“ gefälscht wurden.
In Rumänien gibt es bei Wahlen immer wieder Anschuldigungen der Fälschung, sie wurden aber noch nie systematisch untersucht.