Dozsa-Aufstand als Tanztheater

Bemerkenswertes Gastspiel aus Budapest

Temeswar - Ein blutiges Kapitel unserer und der ungarischen Geschichte, das fünf Jahrhunderte zurückliegt, wird das Temeswarer Publikum nun als gar nicht herkömmliches Tanzspektakel erleben: Am 16. Juli, um 19 Uhr, führt das Ungarische Nationale Tanzensemble die Tanzdarbietung „Dozsa György“ auf der Bühne der Temeswarer Staatsoper auf. Veranstaltet wird das Gastspiel aus Budapest von der Diaspora-Stiftung, dem Temeswarer Reformierten Zentrum und dem Ungarischen Staatstheater „Csiky Gergely“ aus Temeswar. Im Mittelpunkt steht der bekannte Bauernaufstand des Dozsa György aus dem Jahr 1514 gegen die ungarischen Adligen und Großgrundbesitzer aus dem damals zum Königreich Ungarn gehörenden Siebenbürgen. Die Hauptgestalt des Aufstands war bekanntlich Dozsa György, geboren 1470 in Dalnic, heute Kreis Covasna, Szekler und Kleinadliger, der sich im Kampf gegen die Türken als Offizier ausgezeichnet und darauf den Bauernaufstand bis zu dessen blutiger Niederschlagung geleitet hatte. Bekanntlich wurde Dozsa nach dem von den königlichen Truppen abgewehrten Angriff des aufständischen Heeres auf die Festung Temeswar vom 15. Juli 1514 gefangengenommen und öffentlich in der Festung Temeswar, heute Maria-Platz, als Abschreckung auf einem glühenden Thron am 20. Juli 1514 hingerichtet.

Der ungarische Regisseur und Choreograf Zoltán Zsurafszky möchte mit dieser Darbietung, eigenen Aussagen gemäß, nicht nur eine „getanzte Geschichtschronik“ auf die Bühne bringen und rückte die außergewöhnliche Persönlichkeit des Dozsa György in den Vordergrund, „eine verliebte, zutiefst gläubige und tragische Gestalt, mit zwiespältigem Innenleben“. Dargestellt wird Dozsa von Novak Peter, einem der derzeit bekanntesten ungarischen Schauspieler. Für die begleitende Musik zeichnet die Musikgruppe „Csik zenekar“, die Lieder aus der von Peter Mako erarbeiteten Sammlung ungarischer Volkslieder darbietet.