Duale Berufsschule für Hermannstadt

DWS plant Aufnahme des Ausbildungsprogramms ab September 2014

Jörg Prohaszka übergab in der Independenţă-Berufsschule die Abschlusszeugnisse an die Teilnehmer der Facharbeiter-Kurse.
Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - In Hermannstadt/Sibiu wird ab September 2014 eine duale Berufsausbildung angeboten – ähnlich wie bereits in Kronstadt/Braşov und Karlsburg/Alba Iulia. Das teilte Jörg Prohaszka, der Geschäftsführer des Deutschen Wirtschaftsclubs Siebenbürgen (DWS), am Montag anlässlich der Zeugnisübergabe an die Absolventen des diesjährigen DWS-Ausbildungsprogramms für Facharbeiter mit. In den vergangenen Monaten suchten der Vorstand des DWS das Gespräch mit Stadt- und Schulverwaltung sowie zu den Schulen in Hermannstadt, um für die Idee einer Berufsschule nach deutschem Vorbild zu werben. „Das wichtigste war, eine Schule zu finden“, meinte Prohaszka. Die einzige Schule, wo man sofort beginnen könne, ist die Berufsschule Independenţă in der Burgergasse/Str. Ocnei. Zur Schulleitung pflegt man bereits sehr gute Kontakte, da der Wirtschaftsklub hier seit drei Jahren seine Facharbeiterlehrgänge organisiert. 

„Wir starten mit einer zweijährigen Ausbildung“, informierte Prohaszka. Man sei in Gesprächen mit dem Bildungsministerium, um mittelfristig die Genehmigung für ein 3-jähriges Ausbildungsprogramm zu erhalten.

Zu Beginn ist die Ausbildung von Mechatronikern, Elektrikern und CNC-Fräsern geplant, Berufsgruppen, für die die im DWS organisierten Unternehmen den größten Bedarf angemeldet haben. Beim Lehrplan orientiert man sich an den bisherigen Inhalten sowie am staatlich vorgegebenen Lehrstoff. Bei der Gestaltung des Curriculums fließen auch die Erfahrungen der bereits existierenden Schulprojekte ein, wobei Prohaszka Wert darauf legt, dass man ein Hermannstädter Modell entwickeln möchte. Die größte Herausforderung in den kommenden Monaten sei jetzt die Werbung um Schüler. Das duale Ausbildungsprinzip sei hierzulande wenig bekannt, zudem genießt eine Berufsausbildung sowohl bei Schülern als auch Eltern keinen hohen Stellenwert. Für die Schule suche man aber leistungsfähige Schüler. Ein Erfolg sei es, wenn zwei bis drei Klassen zusammenkommen, so Prohaszka. Potenzielle Interessenten können sich bereits jetzt an den Klub wenden, um nähere Informationen zu erhalten.

Zunächst erhielten die 36 Teilnehmer der diesjährigen drei Ausbildungskurse ihre Abschlussurkunden. In diesem Jahr schloss der erste Jahrgang die drei Jahre umfassende Ausbildung zum Facharbeiter Metall ab. Die Ausbildung wird komplett von den beteiligten Unternehmen finanziert, die ihre Mitarbeiter weiterbilden lassen. Beteiligt haben sich die Firmen Brandl, Continental Automotive Systems, Dressel & Höffner, Marquardt Schaltsysteme SCS, Star Transmission und Wittenstein.