Eduard Morres als Vertreter der Freilichtmalerei

Ausstellung des siebenbürgischen Künstlers in München

Zum 130. Geburtstag des bekannten Malers, Zeichners und Kunsttheoretikers Eduard Morres (1884-1980) eröffnet das Haus des Deutschen Ostens in München heute eine thematisch konzipierte Ausstellung, die sowohl dem Andenken des Künstlers als auch seiner besonderen Bedeutung als Bote der von Frankreich ausgehenden Pleinairmalerei (Freilichtmalerei) gewidmet ist.

Nach seinen Studien in Budapest, Weimar und München hielt sich Eduard Morres 1909-1910 auch in Paris auf, wo er mit den damaligen Strömungen und Vertretern der Pleinairmalerei unmittelbaren Kontakt hatte, was sich später dann in seinen Landschaftsbildern widerspiegelt. Es sind lichtvolle, vertraut wirkende Ausschnitte aus Landschaft und Natur, die dem Betrachter besondere Erkenntnisse und farbliche Einsichten in ein „paysage intime“ vermitteln.

Die von Brigitte Stephani konzipierte und kuratierte Werkschau soll eine Würdigung des Künstlers sein, der 1884 in Kronstadt/Braşov geboren wurde und später die meisten Jahre seines kreativen Lebens in Zeiden/Codlea verbracht hat. Ausgehend von der Pleinairmalerei wird Eduard Morres als siebenbürgischer Künstler so in einen europäischen Kontext gestellt. Angestrebt wird damit eine Neuwertung von Eduard Morres’ Landschaftsbildern, die von Inhalt und Aussage her und besonders durch die Malweise aus der traditionellen siebenbürgischen Heimatmalerei herausragen und nun neu gedeutet werden.

Außer ausgesuchten exemplarischen Gemälden und anderen bildlichen Darstellungen – meist Leihgaben aus Privatbesitz – zeigt die Ausstellung auch Grafiken, Kataloge, Handschriften des Künstlers, Briefe, Fotos, seltene Bücher, Drucksachen, alte Zeitungsausschnitte und anderes Dokumentarmaterial.

Anlässlich der Ausstellung erschien ein illustrierter Katalog (Redaktion: Brigitte Steinert, Stellvertretende Direktorin des HDO; Textteil: Brigitte Stephani). Die Ausstellung wird bis zum 31. Juli 2014 geöffnet sein. Die Vernissage, mit einführendem Vortrag und Bildbeispielen (Power-Point-Projektionen) von Brigitte Stephani fand gestern im Haus des Deutschen Ostens (München, Am Lilienberg 5) statt. (HDO)