Ein Fest nicht nur für Ungarn

„Ars Hungarica“-Festival bringt erneut ungarische Kultur nach Hermannstadt

Der Künstler István Orth und der Generalkonsul János Magdó (v.l.) nach der Verleihung des Verdienstordens.
Foto: Andrey Kolobov

Hermannstadt - Drei Ausstellungseröffnungen und ein Konzert machten am Mittwoch den Anfang des diesjährigen „Ars Hungarica“-Festivals aus. Die junge Künstlerin „Teddy“, die in Hermannstadt/Sibiu geboren ist, das hiesige Kunstlyzeum absolviert hat und nun in Budapest studiert, präsentierte ihre Ausstellung „Die unbequeme Betrachtungsangewohnheit“ im Ratsturm/Turnul Sfatului. Im „Studio Bruk“ (Fleischergasse/Str. Mitropoliei, Nr. 3) fand die Vernissage der Ausstellung „Frau“ der Künstlerin Alice Szegedi statt. Auch sie, die nicht in Hermannstadt geboren wurde aber hier studiert hat, erinnert sich mit Freude an die Stadt: „Ich freue mich wieder Zuhause zu sein“, sagte Szegedi, die seit Jahren in Budapest lebt und wirkt. Die dritte Vernissage des Tages fand im Sitz des ungarischen Kulturvereins „Hid“ statt, der das Festival organisiert. Da wurden die Werke des Künstlers István Orth – auch als Stefan Orth bekannt – gezeigt.

Die Eröffnungsveranstaltung im Thalia-Saal begann mit Grußworten und einer Auszeichnung. Der Vorsitzende des Kulturvereins „Hid“ Levente Serfözö unterstrich nochmals die Tatsache, dass das Festival nicht nur für die ungarische Bevölkerung Hermannstadts organisiert wird, sondern sich an alle ethnischen Gruppen richtet. „Weil die Ungarn in Hermannstadt eine sehr kleine Minderheit darstellen, organisieren wir dieses Festival nicht nur für uns. Es ist eine Kulturveranstaltung für die gesamte Gemeinschaft der Stadt“, sagte er.

Begrüßt wurde das Publikum auch von János Magdó, dem ungarischen Generalkonsul in Klausenburg/Cluj. Der gebürtige Kronstädter überraschte die Anwesenden indem er seine Ansprache in den drei siebenbürgischen Sprachen - Ungarisch, Deutsch und Rumänisch – hielt. Er lobte Hermannstadt als ein „Beispiel für das friedliche Zusammenleben verschiedener Ethnien“. Anschließend überreichte er den Verdienstordern der Republik Ungarn im Rang eines Kommandeurs an István Orth. Die Auszeichnung wurde vom ungarischen Präsidenten János Áder für besondere Verdienste im Kulturbereich verliehen. Weitere Grüße überbrachte Barna Bodó, der Vorsitzende des Verbandes der ungarischer Vereine in Siebenbürgen. Er erinnerte daran, dass die Ungarn in Siebenbürgen keine Diaspora sind: „Wir sind hier Zuhause und wollen weiterhin Zuhause sein“.

Zum Abschluss der Festivaleröffnung unterhielt die Band „Evilági“ das Publikum mit zündenden Rhythmen. Das „Ars Hungarica“-Festival dauert bis zum 17. November. Das Veranstaltungsprogramm findet man auf der Homepage des Vereins „Hid“ www.szeben.ro.