Ein Übel mit zentralen Wurzeln

Die medizinischen Notfallzentren mussten aus Geldmangel schließen

Reschitza - Zum Jahresbeginn 2018 verkündeten die kurz vorher von der PSD eingesetzten neuen Leiter der Direktion für Öffentliche Gesundheit DSP Karasch-Severin, dass „demnächst“ neue medizinische Notfallzentren eröffnet werden, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Als Anina zwei Wochen später dazu bereit war, ein solches Zentrum zu eröffnen, zuckte man bei DSP die Achseln: kein Geld vorhanden, weil nicht im Haushaltsplan des Gesundheitsministeriums für 2018 vorgesehen.

Kenner des Bereichs weissagten bereits damals, dass auch die bestehenden permanenten medizinischen Einsatzzentren in Bokschan, Bozovici, Constantin Daicoviciu und Soceni schließen werden (müssen), weil das Geld angesichts der massiven Lohnerhöhungen des medizinischen Personals, für die es nicht ausreichend Rücklagen gäbe, auch zum Betrieb der bestehenden und im Haushaltsplan 2018 erfassten Notfallzentren ausgehen wird.

Diese Situation ist nun eingetroffen. Seit dem 8. Juni sind alle permanenten medizinischen Notfallzentren des Banater Berglands wegen mangelnder Finanzierung geschlossen. Bei der Kreiskasse für Gesundheitsversicherungen, auch sie mit neuer, von der PSD eingesetzter Leiterin, heißt es: „Seit dem 31. Mai 2018 haben die Medizinischen Notfallzentren keinen Vertrag mehr mit der Gesundheitsversicherung CJAS.“ Das Übel hat zentrale Wurzeln: das Gesundheitsministerium hat für den Betrieb der Notfallzentren – die einzige Möglichkeit für die Bürger der abgelegenen Dörfer ortsnah einen Arzt aufzusuchen – kein Geld vorgesehen.

Der Bürgermeister von Bozovici, Adrian Stoiciu: „Das System scheint sowieso auf sehr wackligen finanziellen Grundlagen gestanden zu haben. Mir gegenüber klagten die Ärzte wiederholt, dass ihre Dienstleistungen mit größter Verspätung verrechnet werden, dass es sehr schwierig ist, von der Gesundheitsversicherung und von der Gesundheitsdirektion Geld zu sehen.“

Die Entscheidung, die Notfallzentren zu schließen, trifft auch die Dienstleistungen des SMURD-Einsatzdienstes. Protokollgemäß ist diese nur für den Transport von Kranken von deren Domizil zum Notfallzentrum zuständig. Sobald es dieses nicht mehr gibt wird auch der SMURD-Einsatzdienst der Feuerwehr obsolet.