Eine Stimme für Demokratie und Menschenrechte

Jubiläum: 60 Jahre Deutsche Welle – 50 Jahre Sendung in rumänischer Sprache

Vertreter der Medien, aus der Diplomatie und verschiedenen Einrichtungen waren beim Jubiläum der Deutschen Welle dabei. Foto: Nina May

Am 13. Mai fand anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Deutschen Welle (DW) und ihrer 50-jährigen Präsenz in rumänischer Sprache unter der Schirmherrschaft des Deutschen Botschafters eine Präsentationsveranstaltung in den Räumen der Deutschen Botschaft statt.

Botschafter Andreas von Mettenheim lobte die Beständigkeit der deutsch-rumänischen  Beziehungen, die dank der Fähigkeit zur Kommunikation nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch zwischen Bürgern und Medien existiere. Hierzu habe die DW als Stimme für Demokratie und Menschenrechte einen wesentlichen Beitrag geleistet.

Programmdirektor Christian Gramsch erläuterte die Mission, Entscheidungen und Gedanken aus Deutschland direkt in die 30 Länder zu übertragen, in denen die DW aktiv ist. Auch die Leiterin des Mittel-Südosteuropa-Bereichs, Verica Spasovska, betonte die Bedeutung des Dialogs in der Muttersprache der Menschen in den Zielländern, vor allem in einer Zeit, in der die Euro-Krise das Vertrauen in das Wertesystem der EU tief erschüttert hat. Die Aufgabe der DW in diesen Ländern sei, die deutsche und EU-Sichtweise zu erklären. So setze man nicht auf die schnelle Nachricht, sondern auf Zusammenhänge und Hintergründe. Als Zielgruppe betrachte man vor allem Entscheidungsträger und Multiplikatoren in den Gastländern.

Ein Rückblick in die Geschichte mit Beispielen zu verschiedenen Programmen verdeutlichte die Distanzierung der DW von den üblichen Klischees: In „Deutschland – meine Geschichte“ berichteten Einwanderer aus Rumänien, der Moldaurepublik, Griechenland, Albanien, dem Kosovo oder der Türkei, wie sie sich in Deutschland erfolgreich behaupten konnten und was sie an ihrem Gastland schätzen. Die Sendung wurde in Rumänien unter dem Titel „Aventura mea in Germania“ ausgestrahlt, mit bekannten rumänischstämmigen Persönlichkeiten in Deutschland – Ärzten, Designern, Schauspielern oder Forschern.

Zu den historisch bedeutendsten Ereignissen zählte der Leiter des rumänischen Programms, Robert Schwartz, die erste Sendung der DW in rumänischer Sprache am 19. August 1963, die Rumänen im In- und Ausland über alle wichtigen Themen informierte – auch solche, die man im kommunistischen Rumänien nicht diskutieren durfte. Ebenso bedeutsam war die Eröffnung des rumänischen Programms in Bukarest am 13. Oktober 2004 auf einer eigenen Frequenz (88,5 FM) oder die Erstausstrahlung des TV-Magazins Eurobox in rumänischer Sprache am 1. Oktober 2011. Christel Ungar, Chefredakteurin der deutschen Sendung beim rumänischen Sender TVR, bedankte sich explizit für Unterstützung und hervorragende Kooperation mit der DW.

In den jährlichen  Parlamentsdiskussionen (die DW finanziert sich aus dem Bundeshaushalt) sei jedoch die Tendenz spürbar, für Programme innerhalb der EU und Korrespondenz mit ausländischen Medien immer weniger Geld ausgeben zu wollen. Aktuelle Entwicklungen in letzter Zeit fordern eine zunehmende Verlagerung der Medienpräsenz von Südosteuropa auf Krisenländer in Afrika, Asien und Nahmittelost. Eine Herausforderung, aus weniger mehr zu machen, so das Resümee der Programmdirektoren.