Einstimmen auf die besinnliche Zeit des Jahres

Erster Weihnachtsmarkt in der 699-jährigen Geschichte Holzmengens

Die lebende Krippe war ein beliebtes Fotomotiv.

Hermannstadt – In der Nacht auf Sonnabend verwandelte sich Holzmengen/Hosman in ein weißes Wintermärchen. Während die Kinder aus dem Dorf die Auffahrt zur Kirchenburg – die „Raich en der Kirchgoss“ – in eine Rodelpiste verwandelten, bereiteten im ehemaligen Pfarrhof viele fleißige Helfer den ersten Holzmenger Weihnachtsmarkt vor.

Bis zum Nachmittag sollte es zwar auch nicht mehr aufhören zu schneien, was für viel Schweiß auf den Stirnen der Helfer sorgte, doch wurden diese für ihre Mühen mit einem zauberhaften Anblick der Kirchenburg und einem gemütlichen Weihnachtsmarkt entschädigt – einem entschleunigten Nachmittag in winterlicher Atmosphäre und Temperaturen nur knapp unter dem Gefrierpunkt. In der Kirche spielten Brita Leutert und ihre Schüle-rinnen ein Orgelkonzert und im Pfarrhof hämmerten die Handwerker der „Casa Calfelor“. Weihnachtsgeschenke konnten in Form von Töpferware bei den Pfadfindern aus Leschkirch/Nocrich, Honig von Iulia Trif aus Marpod oder Dekorationsartikeln von Ania Bethge aus Trappold/Apold gekauft werden. Dazu sang eine Gruppe Holzmenger Frauen, in rumänischer Tracht, Weihnachtslieder.

Höhepunkt des Tages war der von einem Engel angeführte Umzug durch Holzmengen und das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. Überdies war an der Scheune von Joachim Cotaru eine lebende Krippe vorbereitet. Neben einem Esel und Ziegen, über die der Hirte wachte, konnten die über 200 Besucher Fotos von Maria, Josef und dem Christuskind machen. Hier wurde auch, angestimmt vom Engel, „Stille Nacht“ in vier Sprachen gesungen – Deutsch, Ungarisch, Rumänisch und Englisch. Mit einem Glühwein in der Hand und Weihnachtsliedern von der Neppendorfer Blaskapelle klang der Abend am Lagerfeuer allmählich aus.
Franziska Fiedler, eine der Organisatoren, zeigte sich mit dem ersten Holzmenger Weihnachtsmarkt sehr zufrieden und hofft, dass im kommenden Jahr die zweite Ausgabe stattfinden wird, „wieder mit Produkten aus der Region und als Alternative zum Weihnachtsmarkt in der Stadt“. Und vielleicht beginnt im kommenden Jahr, wenn das Dorf auch seinen 700. Geburtstag feiert, tatsächlich eine neue Tradition.

Organisiert wurde der Weihnachtsmarkt vom Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen, dem Evangelischen Bezirkskonsistorium Hermannstadt sowie der Stiftung Kirchenburgen mit finanzieller Unterstützung des Departements für Interethnische Beziehungen und in Partnerschaft mit den Vereinen „Jugendburg Holzmengen“ und „Hosman Durabil“.