Erster Bauernmarkt in Temeswar

Frischgemüse und -obst aus dem Hausgarten

Ein durchschlagender Erfolg: Der erste fliegende Markt in Temeswar
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Klein aber fein: Am letzten Wochenende wurde in der Begastadt der erste fliegende Markt eröffnet. Auf dem geräumigen Parkplatz vor dem Temeswarer Dan-Păltinişanu-Stadion erwarteten am Samstagvormittag etwa 20 Kleinproduzenten, alle aus dem Kreis Temesch, zum Großteil aus umliegenden Dörfern wie Belinţ, Petroman, Sackelhausen, Sanktandres, Neumoschnitza und Girok ihre städtische Kundschaft mit frischem Gemüse und Obst. Zum Verkauf angeboten wurde ausschließlich rumänische und lokale Ware, frisches Gemüse aus den Hausgärten: grüner Salat, Zwiebel, Knoblauch, Rettich, Kartoffeln, Kraut aber auch die ersten Erdbeeren des Jahres oder Honig und Tee.

Die Preise waren kaum kleiner als die von den traditionellen Marktplätzen wie dem Josefstädter Marktplatz, Temeswar 700 oder Badea Cârţan, wo derzeit von den Händlern zumeist Gemüse und Obst aus dem Import angeboten werden: z. B. 10 Lei ein Kilogramm Erdbeeren, 2,5 Lei ein Kilogramm Kartoffeln, 1,50 Lei ein Kopf grüner Salat, ein Leu ein Bündelchen frische Zwiebeln, 20 Lei ein Kilogramm Honig. Die hohen Preise störten jedoch keinen Besucher, da man hier frisches Gemüse und Obst vom Lande, aus dem Hausgarten kaufen konnte. Auch die angereisten Kleinproduzenten, die meisten unter ihnen zum ersten Mal in der Rolle des Händlers, waren höchst zufrieden und allesamt überrascht über die große Nachfrage. Doch, wie stets, gab es auch diesmal einige Unzufriedene: Beanstandet wurde vor allem die Tatsache, dass der Bauernmarkt etwas improvisiert und auch unhygienisch war, da die Verkäufer wegen dem Fehlen von Tischen oder Ständen ihre Ware auf Zeitungspapier und Decken ausgebreitet hatten, direkt aus Kisten oder aus dem Gepäckraum ihrer Wagen anboten.

Der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu zeigte sich nach einem kurzen Besuch entzückt über das gelungene Experiment und versprach allen, baldigst einen zweiten fliegenden Markt am Trajanplatz zu eröffnen. Versichert wurde erneut, dass die Tätigkeit auf diesen Bauernmärkten von Vertretern des Unternehmens Pieţe AG, das außer den 11 Marktplätzen der Stadt auch diese beiden fliegenden Märkte verwalten wird, und der Temeswarer Kommunalverwaltung weiterhin streng kontrolliert wird. Der Zugang der Händler, der Absatz jeglicher Importwaren sind strikt verboten, den Händlern oder den üblichen Zwischenhändlern drohen Geldstrafen von 1000 Lei und zusätzlich ein Verkaufsverbot auf allen  Marktplätzen der Stadt. Mit dieser Maßnahme – schon die Ciuhandu-Verwaltung versuchte mehrere Jahre lang ohne Erfolg Bauernmärkte in den Temeswarer Stadtvierteln einzurichten – möchte man in Temeswar nicht nur den profitgierigen Händlern den Riegel vorschieben, sondern auch die einheimischen Gemüse- und Obstbauern tatkräftig unterstützen.