Erster Wisent-Nachwuchs

Armeniş - Die Wisentdame „Romaniţa” hat im vor einem Monat eröffneten Wisentreservat von Armeniş am Oberlauf der Temesch /Timiş gekalbt. Das 50 Kilogramm schwere Kälbchen ist der erste Nachwuchs im vor knapp einem Monat eröffneten Wisentreservat und ist „völlig gesund”, teilt das Rathaus Armeniş mit, das dieses Reservat im Gemeindewald und auf Gemeindeweiden betreut. Zudem sei das Kälbchen sofort von der Herde aufgenommen worden, wird aber vom Muttertier noch sorgsam vor den Bullen der Herde beschützt. Das Muttertier, „Romaniţa”, kommt aus dem 1958 angelegten Wisent-Reservat von Hatzeg (seinerzeit kam dessen Zuchtbestand als Schenkung aus Polen) und scheint sich, zusammen mit den anderen Tieren (die zum Teil, durch Vermittlung des WWF-Rumänien und als Bestandsauffrischung, aus anderen europäischen Wisentreservaten, vor allem aus der Ukraine, kommen) sehr gut eingelebt zu haben in den Gemeindewäldern und auf den Hutweiden von Armeniş, wozu mit Sicherheit auch die aufmerksame Pflege und Betreuung durch das Personal des Reservats  beiträgt, das vom Rathaus eigens dazu angestellt wurde.

Wie bereits berichtet, ist das Wisentreservat von Armeniş aufgrund eines Protokolls zwischen Gemeinderat und Rathaus Armeniş und dem WWF Romania angelegt worden und fußt auf Initiativen von Rewilding Europe (in dessen Namen der WWF handelt). Es umfasst rund 70 Hektar Wälder, Wiesen und Weiden der Gemeinde, auf denen der Bison bonasus und, wo dies möglich ist, auch der Hirsch (Cervus elaphus) wieder heimisch gemacht werden sollen. Die Gemeindeverwaltung ist von WWF Romania zur Besitzerin dieser Tiere erklärt worden und ist, gemeinsam mit dem WWF, für die Ausstattung des Reservats aufgekommen. Die Bezahlung des Pflege- und Wachtpersonals übernimmt die Gemeinde, für eventuell nötige Arzneien und Nahrungsergänzungsmittel sowie die Kosten des Tierarztes  sorgt der WWF. Letzterer sicherte auch die Transferkosten der Tiere und die dazu nötige Logistik, trägt aber auch zu den Kosten des Wachtpersonals bei, das die Tiere vor Wilderern schützen soll. Die Gemeindeleitung behauptet, dass es Dokumente gäbe, die bezeugen, dass es im Umfeld von Armeniş bis vor etwa 150 Jahren noch letzte wildlebende Exemplare des Wisents gegeben habe, dass sie also eine Wiederpopulierung betreibe.